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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1897 / 2)

cipiren können. Die allgemeinen Kunstneigungen einerseits, die speciellen 
Lebensbedingungen der decorativen Kunst anderseits stehen also heut- 
zutage im Widerspruche miteinander, wie dies ganz ähnlich schon im 
17. Jahrhundert der Fall gewesen war; daher erklärt sich auch die unauf- 
hörliche Anleihe unserer decorativen Künste bei den alten idealistischen 
Kunststilen und insbesondere bei der Renaissance, trotz des siegreichen 
Naturalismus in der Malerei. 
Welche kann aber die Zukunft der Decorationskunst sein? Hat sie 
für alle künftige Zeiten auf alle Originalität zu verzichten? Das möchte 
man fast befürchten, wenn sie darauf warten müsste, bis das idealistische 
Kunsternpiinden im Menschen auch für decorative Aufgaben endgiltig 
ausgetrieben sein würde durch das naturalistische Empfinden. Aber vor- 
läufig wenigstens scheint ein Anderes wahrscheinlicher. In der Kunst- 
geschichte sehen wir Zeiten mit verhältnissmäßig oder vorwiegend natura- 
listischen Kunstneigungen beständig alteriren mit solchen, die einer mehr 
idealistischen Auffassung gehuldigt haben. Auch in Holland ist auf den 
schroffen germanischen Naturalismus ein glatter romanischer Idealismus, 
auf einen Rembrandt ein Adrian van der Werff gefolgt. Warum soll 
der gleiche Processinicht auch heute oder morgen sich wiederholen? An 
Anzeichen dafür fehlt es durchaus nicht. Jede Kunstausstellung bringt 
heutzutage vermehrte Beispiele eines neuerlich vordringenden Formen- 
idealismus in der Malerei; auch der Vortrag der Maler wird vielfach 
wieder ein glätterer und sqrgfältigerer. Sollte aber diese Richtung in 
der That die Oberhand gewinnen, steht uns in der That für die nächste 
Zukunft ein neoidealistisches Zeitalter bevor, dann wird gewiss auch 
die Decorationskunst als solche, wiederum selbständigere Wege einzu- 
schlagen lernen. 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen Institute. 
Personalnaohrlchten. Se. k. u. k. Apostol. Majestät haben mit 
Allerhöchstem Handschreiben vom 13. Januar d. J. den Curator des 
k. k. Oesterr. Museums, Oberstjägermeister Hugo Grafen von Abens- 
perg und Traun, zu Allerhöchstihrem Oberslkämmerer allergnädigst 
zu ernennen geruht. 
- Se. k. u. k. Apostol. Majestät haben mit Allerhöchstem Hand- 
schreiben vom 16. Januar d. J. dem Curator des k. k. Oesterr. Museums, 
erblichen Mitglieds des Herrenhauses und Kämmerer Dr. Karl Grafen 
Lanckoroiiski-Brzezie, die Würde eines Geheimen Rathes taxfrei 
allergnädigst zu verleihen geruht. 
Paramenten-Ausstellung. lm Säulenhofe des Museums sind 
gegenwärtig Parameme ausgestellt, welche St. k. u. krAPOSIOl. Majestät 
von Ihrer k. u. k. Hoheit der durchl. Frau Erzherzogin Isabelln und 
dem nlsabella-Hausindustrie-Vereineß für die Matthias-Kirche zu Budapest
	        
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