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der correcteste Act halb so viel Freude wie die schwächste von Crane's
Figuren! Crane ist ohne Zweifel der größte Poet unter allen Illustratoren
der Gegenwart. Niemand sonst besitzt die Kraft, Alles, was er sieht und
zeichnet und wäre es das Gewöhnlichste und Alltäglicliste, mit wenigen
Linien so zwanglos in die Sphäre seiner Kunst zu erheben, wie er. In
seinen einfachsten Einfällen ist er oft am bewunderungswlirdigsten.
Wahrhaft entzückend sind seine Blumenphantasien, denen er in
vFloras feastu, in wQueen Summerit und in nThe Old Gardenn Ausdruck
gibt. Da macht er Menschen zu Blumen und Blumen zu Menschen mit
einer Grazie, die das Unmögliche selbstverständlich, das Wunderbare nur
als natürlichen Ausdruck seiner naiven Dichterseele erscheinen lässt. Bei
allen diesen illustrirten Büchern hat er immer das Ganze der Erscheinung
vor Augen. Nicht nur Text und Illustration werden unter seiner Hand
Eins, auch Umschlag, Vorsatzpapier und Titel des Buches zeichnet er
selbst, und wenn kein Bild die Seite ziert, muss mindestens eine Rand-
verzierung, eine Kopfleiste, eine Initiale oder sonst ein Ziermotiv er-
scheinen, das die Verbindung zwischen dem Frliheren und dem Folgenden
herstellt. S0 wird das Buch ein geschlossenes künstlerisches Ganzes, dem
sich weder etwas hinzufügen noch wegnehmen lässt, zu dem nichts
Fremdartiges hinzugetreten, ein in seiner Kunstsphäre vollendetes Indi-
viduum. Wer sich eine Weile mit ihm beschäftigt, empfängt den Ein-
druck, Alles im Leben sei schön und voller Poesie, man habe die Dinge
bisher nur nicht aufmerksam genug angesehen. Seine Erfindungsgabe
erscheint unerschöpflich. Das Märchen, das Kinderbuch, die Illustration
von Liedern und Gedichten sind sein Hauptgebiet. Seiner classicistischen
Neigung ist er namentlich in den "Echos of Hellasu und in vThe Tale of
Troyt- gefolgt. Aber er mag Phidias oder Botticelli vor Augen haben,
Alles ist von modernster Empfindung und Gedankenrichtung getragen
und durchdrungen. Seine Compositionen sind in der Regel in duftigen,
leichten Tönen colorirt, was sie noch anmuthiger erscheinen lässt, ohne
dass ]edoch für ihn die Buntheit nöthig wäre, um sich völlig zur Geltung
zu bringen. Sein letztes, eben vollendetes großes Werk, die Illustration
von Spensers vFaerie Queeneu, ganz in Schwarzdruck, gehört vielmehr zum
Reichsten, Gehaltvollsten und künstlerisch Bedeutendsten, was er ge-
schalfen.
Um Walter Crane gruppirt sicli eine Schaar anderer mehr
oder minder talentvoller decorativer Künstler. Viele davon haben sich
blos seine Manier angeeignet, manche aber auch ein ganz respectables
individuelles Talent entwickelt. So Kate Greenaway, die bekannte Ver-
fasserin zahlreicher Kinderbücher; Sumner, der Manches gezeichnet, was
den besten Blättern Walter Ctane's zur Seite gestellt werden kann;
Batten, der sich mit großer poetischer Kraft in die Welt der Märchen
versetzt, der den bestrickenden Reiz jugendlicher Prinzessinnen, die phan-
tastische Zaubetwelt des Orients, die mondbeglänzten Liebesnächte