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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1897 / 7)

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Ebenfalls seit dem Bestande des Museums in freundschaftlichen 
Verkehre mit ihm, konnte ich den Werth seiner klaren und stets zu- 
treffenden Rathschläge immer vollauf würdigen, konnte ersehen, mit 
welch' warmem Interesse er sich um die Hebung unserer Kunst- 
industrie in Wort und Schrift, wie auch sonst eifrig bemühte und 
sich so um uns Kunstindustrielle weitumfassende Verdienste erwarb, 
welche uns zu reichem Danke, und zwar gewiss gerne, verpflichten. 
Wir sind immer freudig seinen Weisungen, seiner Führung gefolgt 
und werden stets dessen eingedenk bleiben, was wir denselben ver- 
danken. 
Auch er hat das Museum in dem Geiste geleitet, in welchem 
es gegründet wurde, die Traditionen desselben treu gewahrt, das 
Ansehen gemehrt und kann mit hoher Befriedigung auf sein Wirken 
an demselben zurückschauen. 
' Möge ihm nun nach seinem Rücktritte ein ungetrübtes Wohlsein 
werden; die Verehrung Aller, welche zum Museum in Beziehung 
stehen, wird ihm gewiss einige Befriedigung gewähren können, denn 
sie wird ihm bleiben für alle Zeiten..- 
Herr I-Ianusch schrieb: 
nlch hätte so gerne zum Ausdruck gebracht, wie sehr die mit 
dem Museum innig verbundene und durch dieses groß gewordene 
Kunstindustrie den Rücktritt des Directurs I-Iofrath Bucher zu be- 
dauern Ursuche hat. 
Der scheidende Director hat während seiner Wirksamkeit im 
Museum stets mit allem Nachdrucke den Standpunkt vertreten, dass 
dieses Institut in der Heranziehung der Kunstindustrie und der un- 
mittelbaren Berücksichtigung und Förderung ihrer wahren Interessen 
eine seiner Hauptaufgaben zu erblicken hat. 
Ihm verdanken wir die Anregung zur Gründung des Wiener 
Kunstgewerbevereines, an dessen Organisation und Aufschwung er 
stets werkthätigen Antheil genommen hat. Sein Rath stand uns immer 
zur Verfügung, sein ausgezeichnetes, oft strenges, aber immer ge- 
rechtes Urtheil nahmen wir freudig an, weil es von einem Manne 
kam, welcher ausgebreitetes Fachwissen mit lebhaftem Sinne für die 
praktischen Bedürfnisse der Zeit zu verbinden wusste. 
Wenn wir überblicken, was die österreichische Kunstindustrie 
dem Museum zu danken hat, so müssen wir vor Allem des I-Iofrathes 
Bucher gedenken, den wir mit Stolz unter die Ehrenmitglieder des 
Kunstgewerbevereins aufgenommen haben. 
Ich spreche nur aus, was gewiss alle Kunstindustriellen empfinden, 
wenn ich sage, dass wir in Bucher einen Freund und Berather zu 
verehren haben, dessen unermüdliches Wirken mit dem Wieder- 
aufblühen der kunstgewerblichen Production auf's Innigste verknüpft ist. 
Wir werden ihm stets ein warmes, dankbares Andenken bewahren 
und wir geben uns der Hoffnung hin, dass es ihm vergönnt sein 
möge, den wohlverdienten Ruhestand, in den er nun eintritt, recht 
lange in ungetrübten" Frische zu genießenm 
Hofrath Bucher dankte Sr. Excellenz dem Herrn Vorsitzenden und 
dem Curatorium für die gütigen Worte der Anerkennung und freund- 
schaftlichen Gesinnung, gab seiner Freude Ausdruck, dass es ihm durch 
die Gnade des hohen Protectors vergönnt ist, dem Curatorium auch 
weiterhin anzugehören, und sprach den Wunsch aus, dass die Grundlagen,
	        
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