wicklung zur Darstellung zu bringen und so auch in Hinkunft den Privat-
besitz an guten alten Vorbildern in den Dienst des Museums zu stellen.
Einen ganz besonderen Werth lege ich auf die Herausgabe kunst-
gewerblicher Publicationen. Ich möchte auf dieses Förderungsmittel unserer
Ziele umsoweniger verzichten, als die Leistungen der graphischen Künste
in Oesterreich völlig auf der Höhe der Zeit stehen, vielleicht sogar jene
des Auslandes in der einen oder andern Richtung überragen.
So wird die vom Museum herausgegebene Monatsschrift eine Er-
weiterung durch mustergiltige Illustrationen sowie durch die sorgfältige
Verzeichnung der Bewegungen auf dem Gebiete des Kunstgewerbes im
ln- und Auslande erfahren, wiewohl das neue Blatt auch in Hinkunft
als Organ des Museums den Arbeiten dieser Anstalt und seinen Samm-
lungen das gebührende Augenmerk zuwenden soll.
Auch mögen sich an die Publication des Congresswerkes, wenn
immer sich Gelegenheit dazu bietet, ähnliche Arbeiten reihen.
Die Erfolge der University Extension-Bewegung in verschiedenen
Theilen des Reiches ließen mich auf eine Reorganisation unseres Vortrags-
wesens Bedacht nehmen. Ich wünschte nach und nach eine Reduction
der Einzelverträge eintreten zu lassen und an die Stelle eines Theiles
derselben eine Anzahl von Cursen für das gebildete Publicum und für
den Kunsthandwerker zu organisiren. Durch diese soll unter Zuhilfenahme
zweckentsprechender Demonstrationen das Interesse an den Sammlungen
des Museums geweckt und in systematischer Weise befriedigt und so eine
breitere Basis für die Hebung des Geschmackniveaus geschaffen werden.
Von großer Wichtigkeit scheint mir die Fliege der Beziehungen des
Museums zu jenen Institutionen außerhalb Wiens zu sein, welche berufen
sind, das Kunstgewerbe in den einzelnen Königreichen und Ländern
Oesterreichs zu fördern. Ein nicht unbeträchtlicher Theil unserer Samm-
lungen - selbstverständlich Objecte von ganz besonderem Werthe oder
solche, die schwer zu transportiren sind, ausgeschlossen - soll den
Provinzialausstellungen dienen und sich häufig in Circulation befinden.
Der Wahl dieser Objecte sollen allgemein geschmackfördernde Tendenzen
sowohl als auch Berücksichtigung localer Industrien zu Grunde liegen.
Auch für zweckentsprechende Erklärung dieser Sammlungen, für
die Beigabe von Zeichnungen und Veranstaltung von Vorträgen soll Sorge
getragen werden, wie wir denn bestrebt sein werden, gute Leistungen
des Kunsthandwerks außerhalb Wiens in thunlichster Weise zur Geltung
zu bringen.
Das geehrte Curatorium hat die räumliche Ausgestaltung und Er-
weiterung des Museums und der Kunstgewerbeschule für die Zeit der
Durchführung der Wienregulirung in's Auge gefasst, und hat Se. Majestät,
einer diesbezüglichen Anregung des Curatoriums allergnädigst Folge
gebend, die Zuwendung der Nachbargründe des Museums in munilicenter
Weise für diesen Zweck anzuordnen geruht.