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Internationale 
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde 
Herausgeber: Norbert Ehrlich 
24. Jahrgang Wien, 15. April 1932 Nr. 8 
Die &rühjahr$auktionen bei 
Wir haben schon in unserer ersten Märznummer 
auf die bedeutsamen Auktionen hingewiesen, die 
C. G. Boerner in Leipzig vom 2. bis 4. Mai 
veranstaltet. Die Sammlungen sind unterdessen in 
Zürich und in Berlin ausgestellt gewesen, wo 
sie, wie uns berichtet wird, die Bewunderung aller 
Kenner hervorgerufen haben. Man war sowohl in 
der Schweiz als auch in Berlin darin 
einig, daß da ein Material ausgeboten wird, wie es 
nicht häufig auf den Markt kommt. Des Staunens 
war gar kein Ende, als man die prachtvolle Samm 
lung des Grafen York von Wartenburg mit 
ihrem fast kompletten Schongauer - Werk, mit den 
herrlichen Blättern Dürers, des Meisters E. S., des 
Fig, 1. Meister bg. Das Konzert. 
Sammlung Graf York von Wartenburg. 
Meisters W. mit dem Schlüssel, der deutschen Holz 
schnittmeister etc. sah. Und kaum geringer war die 
Bewunderung, der man der Partie von Handzeich 
nungen aus der Eremitage in Leningrad zollte. Im 
ganzen zirka 150 Blatt, aber noch gewählter als die 
entsprechenden, die C. G. Boerner bei seiner Früh- 
jahrsversteigerung im vorigen Jahre brachte. 
<?. &• J3oerner in Ceipzig. 
Wir reproduzieren aus den prachtvollen Kata 
logen, die dieser Tage bereits in alle Welt hinaus 
gingen, zwei Rarissima. 
Das „Konzert“, das unsere Abbildung (Fig, 1) 
wiedergibt, ist eine Arbeit des Meisters bg. Max 
L e h r s sieht in dem eminent seltenen Stich, von 
dem er nur noch ein einziges Exemplar in 
Oxford namhaft machen kann, eine nach einer 
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Fi:g. 2. Urs Graf. Heilige Familie. 
Aus der Eremitage in ;EeningracL 
verschollenen Vorlage des Hausbuchmeisters ge 
arbeitete Kopie, Dieses Rarissimum stammt aus der 
Sammlung York von Wartenburg, die wie ge 
sagt, an solchen Kostbarkeiten reich ist. 
Von den Handzeichnungen aus dem 
Besitze der Eremitage in Leningrad bringen wir in 
Figur 2 die mit Feder gezeichnete „Heilige Familie“ 
von Urs Graf. In der Mitte sitzt die Madopna 
und hält den Jesusknaben, der auf ihrem rechten 
Bein steht und sie liebkost. Rechts, etwas nach 
hinten, Josef, links eine Vase mit Blumen, oben 
schwebt ein Engel, eine Krone über Maria haltend. 
Unten rechts auf einer Tafel die Signatur als 
Dolchmonogramm mit Baselstab, rechts . oben auf 
einer Felsplatte die Jahreszahl 1521, 
Die angekündigte Versteigerung des ersten Teils 
der Rembrandt-Sammlung Massalo ff, findet, wie 
uns die Firma C. G. Boerner mitteilt, in diesem 
Frühjahre nicht statt. Einen ebenbürtigen Ersatz 
bietet Boerner durch eine alte Sammlung von ausge-
	        
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