von einfacher Form, war Eigenthum des Herzogs von Reichstadt, die
zweite war laut Inschrift ein Geschenk der französischen Armee in ltalien
an den Ober-General Bonaparte. Sie zeigt auf dem Mantel eine Land-
schaft mit beweglichen Figuren in Gold und Email ausgeführt.
Die um die Wende des Jahrhunderts schon beliebten Uehrchen in
der Form allerlei Jouiou's, von Früchten, Eiern, Musikinstrumenten etc.
sind auf der Congress-Ausstellung durch mehrere Beispiele vertreten. Sie
sind fast ausnahmslos mit Perlen, Email, Edelsteinen etc. geziert und
zählen zu den lieblichsten Erzeugnissen einer sentimental angehauchten
Periode. Zwei der Uehrchen zeigen die Form einer Lyra (Nr. lll und tt5,
Fürst Franz Auersperg und Dr. Max Strauss). Eine grössere Uhr mit
Kettchen ist muschelfürmig, grün emaillirt, mit vielfarbigen zarten
Ornamenten und naiv aufgemalten Rosen (Nr. 104, Eigenthum des
Dr. W. Sedlitzky). Weiters finden sich zwei eiförmige Uehrchen und eines
in der Form eines kleinen Väschens (Dr. Max Strauss). Ein besonders
schönes, winziges Uehrchen, in der Form eines achttheiligen Nüsschens,
ist reich mit zarten emaillirten Ornamenten ausgestattet. Es war einst
ein Geschenk des FML. Freiherrn v. Koller an seine Gemalin. Auf Be-
stellung gearbeitet zeigt es auch auf seinem Zifferblatt anstatt der Zahlen
den Namen des Geschenkgebers.
Verschiedene Gegenstände. (Utensilien kleinerer Art). Von
den im ersten Viertel unseres Jahrhunderts allgemein in Gebrauch ge-
wesenen, einfacheren oder auch luxuriös ausgestatteten Schreibtafeletuis, die
ein Elfenbeinblatt und einen Griffel bargen, sind in der Ausstellung
mehrere Exemplare vorhanden. Nr. 96 (Besitzer Fürst Adolf Joseph zu
Schwarzenberg) ist mehrfarbig emaillirt und trägt zwei Emailgemälde
mit den sinnig angebrachten Gestalten der Poesie und der Geschicht-
schreibung; zwei kleinere auf dem Klappdeckel zeigen Putten in gleicher
Ausführung.
Näh- und Toilette-Necessaires sind aus Halbedelsteinen,
Perlmutter etc. mit Goldbeschlägen vorhanden; ein schönes, blau emaillirtes,
mit kräftig wirkendem Pique-Email ausgestattetes (Nr. 374) stammt aus
der Sammlung des Königl. Kunstgewerbe-Museurns in Berlin.
Vereinzelt in ihrer Art finden sich ein mit Halbedelsteinen incrustirter
StockgriB des Grafen Rudolph Wrbna (Nr. 88) und ein Petschaft (sog.
Uhrstöckel) mit dem vollendet in Carneol geschnittenen Wappen und
sorgfältig ciselirter Goldfassung.
Größere Objecte als Abzeichen der Dignität, Ehren-
gaben etc. Acht goldene Marschallstäbe des Herzogs von Wellington
(Nr. 402), dem sie nach der Schlacht von Waterloo von den Monarchen
der verbündeten europäischen Staaten verliehen wurden. Ihre historische
Bedeutung lässt gänzlich übersehen, dass an ihnen in künstlerischer Be-
ziehung nichts besonderes hervorzuheben ist. In der Durchbildung unter-
scheidet sich der aus Hannover stammende von den übrigen dadurch,