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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XI (1896 / 7)

und zu Liechtenstein, Sr. Durchl. dem Fürsten Reuß ä. L., und weiters 
von 179 Ausstellern. 
Die Ausstellung wurde durch Se. Majestät den Kaiser in Gegen- 
wart des Erzherzogs Ludwig Victor, des Herzogs von Cumberland, des 
Herzogs Philipp von Coburg, der Minister, Hofwürdenträger, Mitglieder 
des diplomatischen Corps und zahlreicher geladener Gäste eröffnet. Von 
höchsten Herrschaften besichtigten die Ausstellung die Erzherzoge: Carl 
Ludwig, Ludwig Victor, Joseph Ferdinand, Leopold Salvator, Franz Sal- 
vator, Friedrich, Carl Stephan, Eugen, Rainer; die Erzherzoginnen: 
Gisela, Maria Annunciara, Elisabeth, Maria lmmaculata, Raineria, lsahella, 
Maria Christina, Maria Anna, Maria Rainer, Adelgunde von Modena, Maria 
Theresia von Württemberg; der Prinz-Regent von Bayern, Prinz Friedrich 
August von Sachsen, der Kronprinz von Schweden, der Erbprinz von 
Luxemburg, Prinz Fushimi Sadanaru von Japan, Prinz Leopold von 
Bayern, Prinz Georg von Bayern, Prinzessin Therese von Bayern, Her- 
zogin Thyra von Cumberland, die Grälin von Caserta, Prinz Philipp und 
Prinzessin Clementine von Sachsen-Coburg-Gotha, Prinz Joachim Murat. 
Das Museum bleibt anlässlich der Auflösung der Congress-Aus- 
stellung von Montag den 15. Juni bis auf Weiteres geschlossen. Die 
Bibliothek des Museums ist, wie gewöhnlich, von 9-2. geülfnet. 
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat 
Juni von 10.194, die Bibliothek von lolz Personen besucht. 
Litteratur- Bericht. 
La tarsia e la Scultura in legno nelle sedie corali e negli armadi di 
alcune chiese di Milano e della Lombardia. Illustraz. di Vinc. For- 
cella, prefazione di Luca Beltrami. Seconda ediz. di XXVlI tavole. 
Milano, Ulrico Hoepli, 1896. 4". B. 9'6o. 
Mailand bewahrt in seinen kirchlichen Gebluden noch eine reiche Anzahl von Chor- 
gestühlen, an welchen sich die Entwicklung der Holzsehnitz- und Einlegekunlt während 
5 Jahrhunderten verfnlgen lasst. Ergänzt durch einige Beispiele aus der Umgebung der 
Stadt, bilden dieselben den Inhalt dieses Buches. 
Die Zunft der Schnitzer und Tischler bestand in Mailand schon vor dem 15. Jahr- 
hundert. Das alteste bekannte Statut derselben stammt aus dem Jahre 14,59 und ist von 
Francesco Sforza bestätigt. lm Jahre 1728 trennten sich die Schnitzer von den Tischlern 
und im Jahre 1774 erfolgte, zugleich mit der Außosung der anderen Zünfie, auch 
dieienige der Zunft der Holzschnitzer. In dem Zeitraum von 315 Jahren, während 
welchem die Zunft bestand, nahm die Kunst des Schnitzens in Mailand einen außerge. 
wohnlichen Aufschwung, der sich durch Verbindung der Schnitzerei mit der Einlege- 
srbeit in verschiedenfarbigen Hölzern zu seiner höchsten Blüthe entfaltete. Das glan- 
zendsie Beispiel dieser Art bieten die Chorstühle in der Certosa bei Pavia mit dem edlen 
eingelegten Ornament und den reichen üguralen Einlagen in den Füllungen der Rück- 
wand. (Auf eine treffiiche Publication diesea Stulilwerkes durch Joh. Beer haben wir im 
vierten Heft des Jahrganges 1894 der -Mittheilungenu aufmerksam gemacht). Van der 
zweiten Hälfte des t6. Jahrhunderts angefangen, gewinnt die Schnitzerei wiederum die 
Oberhand. Die reiche Ausstattung des Kircheninneren mit Bronze und Marmor. mehr 
noch die überschwängliche Anwendung der Stuckdeeoration dieser Periode verlangten 
kraftigere Etfecte und in dieser Zeit entstehen die reichsten Arbeiten des Holzschnitzers, 
welche in ilirer massigen Wirkung der Farbe und des Goldes entraihen können. Die 
prachtigsten Beispiele dieser Art "sind die Chorstühle in S. Maria sopra S. Celso nach 
Zeichnungen Cialeazzo AleasPs von Paolo Gazza ausgeführt, ferner diejenigen des Mai- 
lander Domes von Taurino, Brambilla und Anderen, sowie das grossartige Chorgestühl 
der Abtei von Chiaravalle von Carlo Garavaglia. 
Den in dem leider viel zu kleinen Maßstahe von iz[t7 cm. ausgeführten Licht- 
drucken, welche haufig auch die Stuhlwerke nur in Bruchttücken enthalten, lind von Vine. 
Torcella lturze historische Daten auf Grund archivarischer Studien beigefügt. H-e. 
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