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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 9)

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Glasmalereien von Andreas Hör. 
In dem Anzeiger für Schweizerische Alterthumskunde, Band III, 
p. 935, hat Herrn. Meyer-Zeller aus St. Galler Urkunden die lange 
Zeit irrthümlich als Arbeiten Augustin Hirsvogels angesprochenen Glas- 
gemälde des Monogrammisten AH, der zu den bedeutendsten Cabinets- 
malern der Schweiz in der zweiten, Hälfte des I6. Jahrhunderts zählt, 
als von dem St. Galler Glasmaler Andreas Hör ausgeführt nachgewiesen 
und a. a. O., p. 936, ein Verzeichniss der ihm bekannt gewordenen Ar- 
beiten Höfs (fünf Standes- und Städtescheiben und zwanzig Privat- 
scheiben) aufgestellt. Diese Aufstellung konnte der Unterzeichnete in den 
Mittheilungen des k. k. Oesterr. Museums, Neue Folge, III. Bd., p. 7, 
durch zwei im Besitze des Oesterr. Museums befindliche Wappenscheiben 
vermehren. Bei seiner jüngsten Anwesenheit in Innsbruck fand er nun 
daselbst im Tiroler Landes-Museum wFerdinandeurnu (l. Stockwerk. 
I. Saal) noch zwei in der Litteratur bisher unbekannte, von Andreas 
Hör gemalte und mit seinem Monqgramm bezeichnete prächtige Scheiben 
von vornehmster coloristischer Wirkung. Beide Scheiben gehören in die 
letzte Zeit Höfs, dessen Arbeiten von 1558-1573 datiren. Die eine 
dieser Scheiben zeigt in _dem Wapbenschilde auf goldenem Felde eine 
Eule auf der Krone einer Eiche, als Helmzier die Eule; als Oberbilclchen 
links eine Landschaft mit Gebäuden, rechts ein Liebespaar vor einem 
Backofen. Unten rechts das Monogramrn, in der Mitte die Schrifttafell 
Sir: sol schickt sich Harms Eicher 1568. Das Wappenschild der zweiten 
Scheibe ist horizontal roth und gold getheilt, mit zwei goldenen Sternen 
im rothen Felde und hat als Helmzier zwei Bliffelhörner; als Oberbild 
eine Vogeljagd. Unten links daslMonogramm und die Jahreszahl 1568, in 
der Mitte die Schrifttafel: Gott schickt: {um besten Hanns Petter Graf. - 
Ueber Andreas Hör vergleiche auch: Berthold Haendcke, Die Schwei- 
zerische Malerei im 16. Jahrhundert, p. 195 E. 
F. Ritter. 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen Institute. 
Personalnaohrlohten. Se. k. u. k. Apostel. Majestät haben mit 
Allerh. Entsehließung vom 18. August d. J. dem Bibliotheks-Scriptor am 
Oesterr. Museum für Kunst und Industrie in Wien, Franz Ritter, den 
Titel eines Custos des gedachten Museums allergnädigst zu verleihen geruht. 
- Der Leiter des Ministeriums für Cuhus und Unterricht hat die 
Custosadjuncten am Oesterr. Museum für Kunst und Industrie in Wien, 
Dr. Karl Masn er und Dr. Eduard Leisching, ad personarn zu Custoden 
dieses Museums ernannt. 
- Für die Zeit der Beurlaubung des Directors des k. k. Oeslerr. 
Museumä, Hofrath Bruno Buch er, wurde der Custos Dr. Eduard Lei- 
sching mit der interirnistischen Führung der Directionsgeschäfte betraut.
	        
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