hunderts von Le Gascon, von Florimond Badier, der Boyet etc., sowie
die prunkvollen Bände der Pasdeloup, Derome, Dubuisson u. A. auch nur
in ihren schönsten Exemplaren namhaft zu machen, nur ein ausgezeichneter
Band in ciselirtem Leder aus dem 15. Jahrhundert mag besondere Er-
wähnung finden, ein Speculum moralis vom Jahre 14.78, das Kaiser Maxi-
milian l. einem Salzburger Erzbischof zum Geschenk gemacht. Der Ein-
band zeigt nebst dem Titel, der in punzierten Buchstaben rings um den
Rand läuft, das Wappen des Erzbischofs Leonhard lI. und die Kaiser-
krone. Es ist eine mit großer Sorgfalt ausgeführte und hoch charakteri-
stische Buchbinderarbeit aus jener Zeit. An den Wänden dieses Saales
sehen wir eine Sammlung von Werthpapieren, beginnend mit solchen aus
der Zeit des berüchtigten Finanztheoretikers Law, ferner Lotteriebillette,
das früheste von 1742, die ältesten Obligationen, ferner Fälschungen auf dem
Gebiete des Actienwesens, endlich eine große Sammlung von Ex libris.
Der nächste Saal ist der Papeterie gewidmet. Wir finden hier Gratulations-
karten und verziertes Briefpapier aus der Zeit des ersten Empire, Visite-
karten, die älteste angeblich aus dem 16. Jahrhundert, eine schöne Samm-
lung von Miniaturen und eine Collection reizender Papier- und Pergament-
fächer des 18. Jahrhs. An den Wänden erblicken wir vergilbte Proben der
Journalistik aus der Revolutionszeit, Carricaturen mit gereimten Unter-
schriften, echte Proben der unsauberen Ausgelassenheit jener Tage, und
andere für das gesellschaftliche Leben am Ausgange des vorigenlahrhunderts
charakteristische Blätter. Im folgenden Saale wird uns die Entwicklung
der Lithographie und des französischen Kupferstiches in schwarzen wie
in farbigen Drucken vorgeführt. Eine Vollständigkeit konnte und sollte
hier nicht erreicht werden, doch sind vorzügliche Einzelblätter vorhanden,
unter denen namentlich die von Debucourt besonders hervorgehoben zu
werden verdienen. Der daran stoBende Ecksaal enthält Documente der
Geschichte des Buchdruckes in Frankreich. Von den ersten Anfängen
mit der Biblia Pauperurn, den ersten Pariser und Lyoner Drucken bis zum
I7. Jahrhundert, - d. h. also in dem weitaus interessanteren Theil - sind
die ausgestellten Drucke Eigenthum eines einzigen Sammlers, des Herrn
Claudin. An den Wänden sehen wir Druckerzeichen, Buchtitel u. dgl.
Special-Sammlungen von Almanachen, Kalendern, Jagd- und Fechtbüchern,
Spielkarten, Carricaturen u. s. w. ergänzen das Ensemble dieses von an-
regenden und seltenen Dingen überreichen Saales. Freunde von Auto-
graphen finden in der folgenden Abtheilung Schriftstücke französischer
Regenten, Staatsmänner und Generale, Schriftsteller, Künstler, Musiker etc.
aus nahezu drei Jahrhunderten. Der letzte Saal enthält Collectiv-Ausstel-
lungen einschlägiger Erzeugnisse fremder Nationen.
An die Exposition retrospective stößt der Saal der österreichischen
Section. Das officielle Organ der Ausstellung hat sich bald nach der
Erölfnung über diese Abtheilung dahin geäußert, dass Frankreich an ihr
sehen könne, in welcher Weise es künftig bei ähnlichen Anlässen im