faltigkeitsthalersx von l-lans Reinhardt d. Aelt. (Leipzig 1535-1581) ein
kleines Rundbild in emaillirtem Golde, die Flucht nach Aegypten.
Unter den zahlreichen Arbeiten kirchlicher Goldschmiedekunst ist be-
sonders erwähnenswerth ein Reisealtärchen (Metzler) mit der Elfenbeingruppe
einer Krönung Mariae unter gothischem silbernen Baldachin und ebendort
ein interessantes spätgothisches Triptychon in vergoldetem Kupfer, dessen
Mittelbild, die Anbetung der Könige in ganz schwachem Relief ausgeführt
ist, während die Heiligengestalten auf den Flügeln nur in Punktmanier
eingravirt sind. Eine gothische Pluvialschließe aus dem Frankfurter Dom-
schatz und ein Altärchen in der Art des Augsburger Meisters Wallbaum
bei Metzler (Ebenholz mit Silber) gehören noch zu den hervorragenden
Gegenständen kirchlicher Kunst. Wenn die Emailarbeiten auch von den
frühesten rheinisch-lothringischen Champleves bis zu den Werken der
letzten Limusiner Maler reichlich vertreten sind, so beschränken wir uns
in der Erwähnung doch auf eine Kreuztragung bei Herrn Becker mit der
Peincaud-Marke und die Salzfässer bei Frau von Rothschild, welche
in Zeichnung und Malweise auf den Meister J. C. deuten.
Die Keramik ist durch italienische Majoliken in großer Zahl, ge-
schliifene, venetianer und vergoldete Doppelgläser und durch sehr gute
Exemplare von Porzellangruppen verschiedenster Fabriken vertreten. Aus
der ersteren Gruppe erwähnen wir nur einen hochinteressanten Teller
des Maestro Giorgio von Gubbio mit der Darstellung vom HIBIlOIBIICD
Sohne nach Dürer's Stich (bei Passavant-Gontard) und mehrere hervor-
ragende Schalen von Gubbio, Deruta und Urbino bei Seckel und Mctzler.
An Kleinplastik in Elfenbein, Buchs und Bronze hat die Ausstellung
einige hervorragende Stücke aufzuweisen: eine Laokoon-Copie (Becker),
einen Elfenbeinbecher mit dem Urtheil des Paris (Metzler), einen Vogel-
steller, deutsche Bronze der Nürnberger Schule (Th. Stern) und kleine
italienische Bronzen bei Goldschmidt - von Rothschild. Als früheste Elfen-
beinwerke sind die beiden Buchdeckel aus der städtischen Bibliothek an-
zuführen, von denen der eine als hervorragendes Werk der karolingischen
Zeit bekannt ist. Erwähnen wir noch die prächtigen, der Hamilton-Samm-
lung entstammenden altfranzösischen Andachtsbücher mit Miniaturen aus der
Sammlung Becker (eines auch bei Dr. Linnel) und eine Anzahl decorativer
Bronzen, Möbel und Cassetten, unter welchen namentlich die eingelegten
Möbel der Frau Senator Berg bemerkenswerth sind, endlich mehrere aus-
gezeichnete Gobelins, darunter ein kirchlicher mit der Passion aus der
Beckerlschen Sammlung und eine, nur aus den besten Beispielen zu-
sammengesetze Eisensammlung des Herrn W. Metzler, so glauben wir
dem Leser ein, wenn auch flüchtiges Bild der Frankfurter Leihgaben-
Ausstellung in ihren beachtenswerthesten Erscheinungen gegeben zu haben.
F. Luthmer.
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