Ausschreibung. lm k. k. Oesterr. Handelsmuseum (vormals Orien-
talisches Museum) in Wien gelangt mit 1. October d. J. die Stelle eines
Custosadjuncten der Abtheilung für orientalisches Kunstgewerbe zur Be-
setzung. Mit diesem Posten ist ein Jahresgehalt von fl. 1600 verbunden.
Auskunft über die Obliegenheiten und Bedingungen ertheilt die Direction
des Museums.
Bewerber wollen ihre Gesuche, nan das Präsidium des k. k. Oesterr.
Handelsmuseums in Wienu gerichtet, bis 31. Juli einreichen.
JEOOD Flißdfißh Aberli, von dem gegenwärtig eine Anzahl Siegel
im Museum ausgestellt ist, stammte aus einer Schweizer Klinstlerfamilie
und wurde als Sohn des Graveurs Johann Aberli (1774-1851) im Jahre
1800 in Winterthur geboren. Nachdem er den Unterricht seines Vaters
genossen hatte, begab er sich auf die Wanderschaft, arbeitete mehrere
Jahre in Lyon und Paris für Fabrikanten von Bijouterien, für Wappen-
stecher u. s. w., und suchte sich im Zeichnen fortzubilden, was größere
Schwierigkeiten hatte, als man heute glauben würde, da ihm z. B. der
Besuch des Museums zu Lyon erst gewährt wurde, als er durch Graveur-
arbeiten schon Aufmerksamkeit erregt hatte. 1829 ließ er sich in Zürich
nieder und fand reichlich Aufträge für Medaillen, Wappen, Siegel, Stempel
u. dgl. m. 184.5 zog ihn sein Vater nach Winterthur zurück, wo er als
der angesehenste Künstler seines Faches in der Schweiz bis an sein Ende,
1872, unermüdlich thätig war. Eine ihm gewidmete Festschrift des
Kunstvereines in seiner Vaterstadt zählt von ihm 277 Arbeiten in hartem
Stein, 19 Medaillen und viele Hunderte großer und kleiner Metallsiegel,
Müuzstempel u. a. m. auf. Beziehung auf Oesterreich hat die Fest-
medaille auf das sechshundertiährige Bestehen Winterthurs als Stadt mit
dem Reiterbilde Kaiser Rudolfs von Habsburg auf der Schauseite.
68611501153 patriotischer Knnstfretmde in Bbhmßn. Dem Berichte des
Ausschusses für das Vereinsjahr 1891 ist zu entnehmen, dass die mit den Angelegen-
heiten der Gemäldegalerie und der Malerakademie betrauten beiden C0mite's auch im
abgelaufenen Jahre eine rege Thltigkeit entfaltet haben, welche in den Erfolgen dieser
beiden Institute in erfreulicher Weise zu Tage tritt. - lln Schuljahre tßqolqt war die
Akademie im l. Semester von 30, im ll. VOn 75 Schülern besucht. Einen besonderen
Erfolg der Schule bildete die Aufnahme von 37 Schulerarbeiten in die Landesausstellung.
Ein Gesuch der Gesellschaft an den Landtag um Erhebung der bisherigen Subvention
wurde in seinem vollen Umfange erfüllt. Unter den Vervnehrungen, welche die Gemelde-
galerie erfuhr, ist vor Allem das Geschenk Sr. Majestät des Kaisers. i-Bretagner
Glnsemädchenu von W. Broiik, zu nennen. Fürst Johann von und zu Liechtenstein
schenkte der Galerie ein Pnrtrlt von B. Cuyp. Außerdem wurde eine Anzahl von Oel-
gemalden moderner Künstler, sowie von Aquarellen, Handzeichnungen, Sculpturen und
Kupferstichen der Sammlung geschenkweise überlassen. Auf Ankauf von Kunstwerken
verwendete die Gesellschaft mehr als 3000 8., so dass der Gesamrntzuwachs in allen
Abtheilungen der Akademie sich auf 148 Werke beliuft, wovon 27 auf die Gemälde-
galerie, 58 auf die Sammlung der Aquarelle, Handzeichnungen etc., 5 auf die Sculptuten-
sammlung und 58 auf das Kupferstichcahinet entfallen.
Der Besuch der Galerie ist in ständiger Zunahme begrißen und betrug im ab-
gelaufenen Jahre in runder Summe 60.000 Personen.
Fir die Reductiun verantwortlich: I. Folneuk: und F. Rllkr.
Selbuvullg du k LOuurr. Mußeunu für Kunst und lndultrie.
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