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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 118)

 
einem feinen Gefühl für 
Rhythmus und Wiederholung in der Grundanlage 
bringt und damit mit 
sich gleichender Farmen, einer ovalen Gesichts- 
form, die in eine annähernd gleichartige, größere 
des Maphoriums eingeschrieben ist, variiert. Der 
seitlich gegebene Abraham, der über den Tisch ins 
Bild ragende Hundekopf und der perspektivisch 
aufgeklappte Tisch schaffen einen Bildraum, der für 
viele Werke dieser Periode typisch ist. Schon in den 
zwanziger Jahren hat Wickenburg mit einem empor- 
gezogenen Horizont, einer der konstruierten Per- 
spektive widersprechenden Autkloppung gearbeitet, 
wie es auch das Eggenberger Parkbild nach be- 
weist. Die Spannung zwischen der Raumangabe und 
der betonten Bindung der Darstellung an die Fläche 
wird nun zugunsten eines farbig-akzenluierten Bild- 
raumes, in dem die Figuren oder Gegenstände 
sich selbst Raum schaffen, gelöst. 
Dies wird auch im Gemälde ,Die Wächterß 1970, 
deutlich, in dem zwei Gardisten im Gespräch mit 
einem Offizier dargestellt sind. Durch die malerisch 
umgesetzten Licht- und Schattenwerte erhalten die 
Figuren eine Plastizität, durch die sie sich auf den 
Beschauer herauszuwölben scheinen, obwohl sie 
zugleich in den flöchig behandelten Hintergrund 
eingebunden sind. Wickenburg hat eine neue Syn- 
these von Bildfläche, malerischem Körpervolumen 
und Raum gefunden. 
Eine schöpferische Befreiung spricht aus den Wer- 
ken Alfred Wickenburgs in dieser Phase, in der er 
bei strenger Formvereinfachung den Bildern einen 
farbigen, das Bildganze in Besitz nehmenden Reich- 
tum zu verleihen versteht, die Farbe selbst zu 
elementarer Leuchtkraft bringt und souverän die 
Summe eines Malerlebens zieht. 
5 Alfred Wickenburg, Drei Engel bei Abraham, 1970 
6 Alfred Wlckenburg, Die Wächfer, 1970 
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