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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 5)

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Mit Rücksicht auf die rechtzeitige Erledigung der Vorarbeiten werden die Besitzer 
zur Ausstellung geeigneter Objekte ersucht, der Direktion des Österreichischen Museums 
baldigst die bezüglichen Anmeldungen zukommen zu lassen. 
Die Einsendung der Ausstellungsobjekte selbst wird in der Zeit vom 15. Dezember 
bis längstens ro. Februar 1904 erbeten. 
NEU AUS GESTELLT (im Saal IX): die Prachtpublikationen von Emile Molinier 
über das französische Mobiliar des XVII. und XVIII. Jahrhunderts und von Gaston 
Migeon und Emile Molinier über die retrospektive Ausstellung der französischen 
dekorativen Kunst auf der Pariser Weltausstellung xgoo (Eigentum der Bibliothek des 
Museums]; im Saal X: eine Auswahl von Tafeln aus dem im Auftrage des k. k. Mini- 
steriums für Kultus und Unterricht von j. W. Deininger herausgegebenen grossen Werke 
über das Bauernhaus in Tirol und Vorarlberg und eine Anzahl von Originalzeichnungen 
nach Bauernhäusern in Tirol und Salzburg von J. von Grienberger (letztere Eigentum des 
k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht). 
JAHRESBERICHT DES K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMS. 
Der vor kurzem ausgegebene Bericht des Österreichischen Museums vermerkt an 
erster Stelle die Berufung mehrerer Mitglieder des Kuratoriums in das I-Ierrenhaus des 
Reichsrates und führt sodann die Vermehrungen des Sammlungsbestandes an. Unter den 
Schenkungen hebt er die Zuweisung von zwei Plaketten zur Erinnerung an die Beteiligung 
Österreichs an der Pariser Weltausstellung rgoo hervor, ferner die Geschenke von Sr. 
Durchlaucht dem Fürsten Clary: ein Tintenzeug, verziert mit Blümchen in Eisen, Porzellan; 
von Dr. Albert Figdor: drei Kannen, Zuckerdose, zwei Salzfasser, Senfglas, Salz- und 
Pfefferbüchse, zugleich Besteckrast, sämtlich Silber; von Philipp von Schoeller: zwei 
Dalmatiken, roter Seidendamast mit spanischer Seidenstickerei, von Fräulein Franziska 
von Semlitsch (Legat): zwei Kannen, grosse Kaffeekanne, zwei Zuckerdosen, Silber; Vasen, 
ein Paar, Capo di Monte um x8oo, sowie eine Reihe anderer Geschenke, unter welchen 
namentlich die zahlreichen Zuwendungen aus Anlass der vom Museum ins Leben gerufenen 
Wanderausstellungen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern eine 
hervorragende Gruppe bilden. 
Unter den Ankäufen älterer Kunstwerke werden besonders hervorgehoben: Russische 
Tonschüssel mit buntem Reliefdekor; Meissener Tabakdose mit Watteau-Figuren in Gold- 
fassung, XVIII. Jahrhundert; Waschbecken mit Kanne, Fabrik Wien um 1780, Rechaud 
mit Rokoko-Dekor, Fabrik Nymphenburg um 1760; Butterschale mit Deckel, Fabrik 
Ludwigsburg um 1770; Standarte mit Doppeladler, Anfang des XVIII. Jahrhunderts; eine 
grössere Anzahl italienischer Brokate, Anfang des XVI. bis ins XVII. jahrhundert und 
französischer Prachtstoife des XVIII. Jahrhunderts; Tischchen, Holz mit Intarsien, aus 
der Biedermaierzeit und Augsburger Wöchnerinnenschale von Gottlieb Mentzel (t x757), 
Silber. , 
Zu den im Jahre 1902 vom Museum veranstalteten bedeutenderen Ausstellungen ver- 
schiedener Richtung sind nebst der am 6. ]änner geschlossenen Winterausstellung Igorfz 
zu zählen die Ausstellung der Konkurrenzarbeiten der II. Preisausschreibung aus dem Hof- 
titeltaxfonds: Speisezimmer-Einrichtung für sechs Personen, Schreibzimmer oder Bureau- 
Einrichtung, Ehrenpreise für Rennen und Preisreiten und der Ehrenpreise für Schützen. 
Ferner die Ausstellung von farbigen Heliogravuren aus dem Werke „Une Femme de 
Qualite", von Leloir, die Ausstellung „Das Wandermuseum des k. k. Ministeriums für Kultus 
und Unterricht", die Ausstellung von Naturstudien der „Gesellschaft der Kunstfreunde" 
(Sektion des Österreichischen Touristenklubs), eine Ausstellungvon Zeichnungen, Aquarellen 
und Reproduktionen etc., welche an den Fachkursen zur Fortbildung von Lehrkräften 
kunstgewerblicher Schulen zu Salzburg 1902 angefertigt Wurden, endlich die Winter- 
ausstellung des Österreichischen Museums 1902-1903.
	        
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