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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VI (1891 / 4)

der Ringstrnße hin auf Grund völlig moderner Pläne ein: neue herrliche Bauanlnge ge- 
schaffen werden soll. 
Dem zweiten Vortrage wohnte Se. kais. Hoheit Herr Erzherzag Kerl Ludwig 
und hcchstdessen Gemahlin Frau Erzherzogin M n ri u T h e r e s i n bei. 
Litteratur- Bericht. 
Handbuch der Kunstpflege in Oesterreich. Auf Grund amtlicher Quellen 
herausgegeben im Auftrage des k. k. Ministeriums für Cultus und 
Unterricht. Wien 189i. ln Commission der Manz'schen Hofbuchhandl. 
8". IX, 333 S. H. z. 
Die Ausdehnung, die in den letzten Jahrzehnten die staatliche Kunstpllege in 
Oesterreich gewonnen hat, machte ein Werk, das zuverlässige Auskunft über die Orga- 
nisation dieses Unterrichtszweiges ertheilen würde, schon lange wünschenswerth. Diesem 
Bedürfnisse ist nun durch das vorliegende Handbuch in mustergtltiger Weise entsprochen. 
In durchaus praktischer Anordnung gewahrt es zunächst eine Uebersicht über den Unter- 
richt an ausschließlich der Heranbildung von Künstlern oder Kunsthandwerltern gewid- 
meten Anstalten, sodann über die einschlägigen Disciplinen an Gewerbeschulen, Univer- 
sitaten und technischen Hochschulen. Daraus ergibt sich, dass an vier Universitäten 
Lehrstühle für Kunstgeschichte, an dreien solche für classische Archäologie bestehen, an 
zwei weiteren Archäologie und Aesthetik der bildenden Künste in gewissen Zeitabständen 
vorgetragen werden; desgleichen Kunstgeschichte an mehreren Priesterseminaren, Theorie 
und Geschichte der Baukunst an sechs Technischen Hochschulen, an dreien auch Aesthetik 
und allgemeine Kunstgeschichte. Den Kunstschulen in Wien, Graz, Prag, Krakau reihen 
sich Kunstgewerbeschulen in Wien. Prag und Lemberg und 13 Staatsgewerbeschulen in 
den Kronlandern Niederösterreich, Salzburg, Tirol, Steiermark, Küstenland, Böhmen, 
Mahren, Galizien, Bukowina an. Kunstgewerbliche Fachschulen zahlen wir für Spitzen- 
arbeit und Stickerei 14, für Weberei und Wirlterei 29, [für Holz- und Steinindustrie 1.7, 
für Quincaillerie. keramische und Glasindustrie S, für Metallarbeit 6, für Edelsteinver- 
arbeitung i, endlich eine kunstgewerbliche Zeichen- und Modellirschule; sie vertheilen 
sich je nach den natürlichen Bedingungen über das ganze Reich. Dazu kommen endlich 
die allgemeinen Zeichenschulen, Fortbtldungsschulen, offenen Zeichensale. Durchgsngig 
ist auch Auskunft gegeben, ob und welche Kunstsammlungen mit den Instituten in Ver- 
bindung stehen. 
Von großem Werth ist ferner die den meisten Raum des Buches einnehmende 
Abtheilung über Sammlun en und Vereine. Die Hof- und Staatssammlungen und die 
Vereine künstlerischer Ricitung in größeren Städten sind wohl in verschiedenen Nach- 
schlagebüchern zusammengestellt; hier aber empfangen wir zum ersten Mal eine nach 
Kronlandern geordnete Uebersicht über alle irgendwie bedeutenden Museen von Ge- 
meinden, Vereinen und sonstigen Körperschaften, Kirchen, Klöstern, auf den Schlössern 
des Adels und in Privathäusern, und es enthüllt sich auf diese-Weise ein überraschender 
Reichthum an Kunstschätzen aller Art. B. 
Ü 
Moderne Wiener Grabdenkmäler. Mit einem Vorwort von Albert llg. 
Erste Serie. Wien, A. Schroll 81 Co., 189i. H. 9. 
ln 2.9 Blättern vorzüglicher Lichtdrucke führt uns die erste Serie dieser Publi- 
cation einen Theil der besten Denkmals-Compositionen vor, welche in den letzten zwei 
Decennien in Wien zur Ausführung gelangten. Wohl sind es nicht gleichwerthige Lei- 
stungen, aber neben den vielen gelungenen und zum Theil musterhaften Grabdenkmälern 
erweisen sich auch minder glückliche Lösungen als interessante Versuche. Sowohl als 
neues Zeugnis: für den bedeutenden Fortschritt, den Wien auch auf diesem, leider nur 
allzulange nicht genügend beachteten Gebiete zu verzeichnen hat, wie auch als vortreff- 
liche und hüchst anregende Sammlung von Vorbildern ist diesem Werke die weiteste 
Verbreitung zu wünschen. Fs. 
lt 
Der Reliquienschatz des Hauses Braunschweig-Lüneburg, beschrieben von 
Prof. Dr. W. A. Neumann, O. Cist. Mit t44 Holzschnitten von 
F. W. Bader. Wien, Alfred Hölder, 1891. Fol. 368 S. fl. 4.5. 
Mit dieser großen Publication, welche auch äußerlich sich als ein Praditwerk 
ersten Ranges darstellt, ist dem Wunsche vieler Kunstfreunde und Kunstforscher vollauf
	        
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