i bestimmt waren. Auch zwei
' Künstlergenerationen tra-
i" ten hier vereint ans Werk.
Der ältere F. X. Messer-
schmidt (1732-1783), dem
dietiguraleAusschmückung
der Architektur des Hauses
anvertraut war und sein
Schüler Joh. Mart. Fischer
(x74o;182o), der ihm da-
bei behilflich war. Von
des Letzteren Hand stammt
die Figur der Witwe von
Sarepta, welche die Mitte
des Immakulatabrunnens
bildet (Ilg). Er zeigt sich
darin noch von dem Geist
der barocken Plastik beein-
flußt, von dem er sich
j später immer mehr zu be-
freien strebte. Bevor wir
aber dieser späteren, gerade
auf dem Gebiet der städti-
schen Brunnen so frucht-
baren Tätigkeit Fischers ge-
denken, müssen wir eines
anderenBauwerkesErwäh-
nung tun, in dem gleichfalls
Architektur und Plastik ver-
eint ein Brunnendenkmal
geschaffen haben. Der dekorative Bau, welcher den Hohen Markt schmückt,
ist heute im Stadtbild ein vereinzeltes Schmuckstück. Auch hier lag ein ge-
schlossenes Platzbild vor (die heutige Form desselben ist schon verändert),
aber diesmal war es ein Architekt, der das Denkmal entwarf. Ein älteres
provisorisches Werk des Joh. Bernhard Fischer von Erlach wurde durch
das definitive seines Sohnes Joseph Emanuel ersetzt, mit dem der Bild-
hauer Corrodini zusammenwirkte (1733).
Es ist ein Erinnerungdenkmal an eine Begebenheit aus dem Leben des
Kaisers Joseph 1., der es darum auch dem heiligen Joseph gewidmet hat.
Erst Karl VI. gab ihm eine definitive Gestalt. Der Platz war einst Fischmarkt
und Richtstätte, und steht auch heute noch für Marktzwecke in Verwendung.
In diesem reizvollen Bauwerk spielen die Brunnenbecken wohl nur eine
untergeordnete Rolle; es ist typisch für die enge Verbindung, in der einst
Plastik und Architektur standen und für die große Sicherheit der Barock-
Brunnen im Dzmenstift Johannesgasse 15