MAK

Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 8 und 9)

4"! 
nicht störend wirkt, weil 
es technisch und darum 
stilistisch begründet ist. 
So gut hier die starken 
Farben der Glasmalerei 
nachgebildet sind, so we- 
nig harmonisch ist die 
koloristische Wirkung 
bei dem sonst in der 
Zeichnung sehr elegant 
durchgeführten Leder- 
mosaik zu Uzannes „Nos 
Contemporains", das als 
Illustration des Inhalts 
einenphantastischengro- 
Ben Schmetterling mit ei- 
nem Frauenkopf, dar- 
unter Schere und Nadel 
zeigt. Besonders unan- 
genehm wirkt die Zu- 
sammenstellung von 
Rosa, Gelb und Hellgrün 
auf rosafarbenem Maro- 
quingrund. Bei einer 
Schweinsledermappe, 
die mit stilisierten Mohn- 
blumen und einer Land- 
schaftgeschmücktisLhat 
der Glühstift die Haupt- 
aufgabe übernommen. Hier ist die Farbe von fast brutaler Aufdringlichkeit. 
Für Paul Claessens in Brüssel hat der Pariser Maler Rassenfosse einen mehr- 
farbigen Mosaikeinband entworfen, der eine effektvolle Anspielung auf den 
Inhalt Baudelaire's „Fleurs de mal" durch einen von blühenden Rosen 
bekränzten Totenschädel darstellt. In dieselbe Kategorie gehört ein Band 
desselben Meisters, der auf grünem Maroquin eine stilisierte Lilie und Herzen 
als symbolischen Schmuck des „Liber amicorum", gleichfalls in farbigem 
Ledermosaik mit reicher Vergoldung zeigt. Dagegen ist ein anderer Quartband 
nach einem Entwurf H. van de Veldes nur ornamental in dem bekannten 
Stil dieses Künstlers gehalten, dem wir im Verlauf unseres Berichts noch 
einmal begegnen werden. Ein stattlicher Band in Querformat, grüner 
Maroquin mit Handvergoldung in Einzelstempeln, Schnörkelmotive, Rosen- 
zweige und Blumenvasen im Barockstil zu einem Werke des XVII. Jahr- 
hunderts, sowie ein zierlicher Mosaikband mit Blumenranken in Stempel- 
druck zeigen, daß Claessens auch in anderen Techniken Bescheid weiß. 
Brunnen mit der Figur des heiligen Leopold von j. M. Fischer (x8o4)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.