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Maroquin, Bertrands „Gaspard de 1a Nuit" ent-
haltend, zeigen auf der Auilage aus ebenso
raffiniert abgetöntem Rindsleder figürliche
Szenenillustrationen des genannten Werkes,
und ebenso phantastische, aber prachtvoll
durchgearbeitete Ornamente. Am wenigsten
befriedigen die Lederschnitte mit naturali-
stischen Blumen und deren unharmonisches
Kolorit. Immer bildet lebhaft gefärbter Maro-
quin einen Rahmen um den metallisch behan-
delten Lederschnitt, oft sind die Innenseiten
ebenso reich mit Flachomamentik, einem far-
benreichen Ledermosaik und einer Umrah-
mung in Blinddruck oder I-Iandvergoldung
ausgestattet, am glänzendsten in dem blauen
Maroquinband zu dem Prachtwerk des Her-
zogs von Aumale über die Zuaven, wo auf
rotem Grund ein vielfarbiges, reich vergoldetes
Rautenmuster prangt. Eine Folioausgabe von
Mistrals „Mireille" ist mit einer Fülle von
Maßkrug mit Trinkspruch und Evange- Blumen, Blattwerk und Emblemen auf ge-
"S"""F"""- G"1;"":i'";o1r63" Sammmß punztem Grund, Giacomellis bekanntes Vogel-
n g buch mit buntgetönten Vögeln auf Kirschen-
zweigen geschmückt. Auch Madame Vallgren stattete die Einbände von
Romanen und Memoiren mit illustrierenden Reliefs in Lederschnitt aus und
auch ihre, wie es scheint, an Meunier geschulte Kunst ist eine durchaus voll-
wertige und stark individuelle. Das
Relief ist bei ihr etwas flacher und
weicher, mehr malerisch behandelt,
aber gleichfalls eine Imitation alter
Bronzegüsse mit allen scheinbaren Zu-
fälligkeiten der Patinierung und des
Abscheuerns durch lange Benützung.
Hie und da glaubt man die langgezo-
genen Gestalten ihres Gatten, des be-
kannten Bildhauers, herauszufinden.
Der farbige Maroquin, der auch ihre
Lederschnittauflagen umrahmt, ist gut
abgestimmt, die Details, obgleich tech-
nisch weit weniger mannigfaltig als bei
Meunier, mit größerer echt weiblicher
Sorgfalt für das Kleine und scheinbar
Unbedeutende fein berechnet und in
_ _ _ Abguß einer Originallxachelfonn im Besitze des
Harmonle gebfaChf- Ganz elgellß-ftlg Hafners Fischerin Hullein, um xöoo