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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 8 und 9)

 
Brunnen auf dem Sobieskyplatze, IX. Bezirk 
In den breiten Alleen, die sternförmig verteilt sind, zwischen den hohen 
geschnittenen Laubwänden, dort wo sich Kreuzungen bilden, sind wieder 
große Bassins angebracht, in regelmäßigen Formen, von Marmorbänken und 
Marmorvasen umstanden; und marmorne Nixen und allerhand Wassergetier 
werfen feine Wasserstrahlen hoch in die Luft, die gegen die dunklen grünen 
Wände in allen Farben des Regenbogens hellglänzend zerstieben. 
An den Enden der Alleen, wo sich die Points de vue, eine Ruine, ein 
Obelisk in architektonischem Aufbau erheben, strömt aus verwittertem Gestein 
über graue Felsblöcke Wasser in schilfbewachsene Becken; hier stößt ein 
waldartiges Gebiet an den architektonisch gegliederten Park und darum ist 
ein malerisch-naturalistischer Zug auch bei den Wasserkünsten am Platze. 
Und endlich erhebt sich an abseits gelegener Stelle ein einsames 
Tempelchen. In grottenartiger Brunnenstube bewacht eine marmorne Egeria 
den Auslauf der kostbaren Quelle des „schönen Brunnens". Ein kleines 
Monument für die göttliche Gabe. 
Die große Anlage stammt ihren Grundzügen nach aus der Blütezeit der 
Wiener Barockkunst; der große Johann Bernhard Fischer von Erlach hat sie 
angegeben, der französische Garteningenieur Jean T rehet hat den Park dispo- 
niert, wenn er auch später erst vollendet wurde. Der ligurale Schmuck wurde 
wohl erst durch Maria Theresia angeordnet und unter besonderer Kontrolle 
des Fürsten Kaunitz vom Hofstatuarius Ch. W. Beyer (geboren 1725, ge- 
storben 1797) und einem zahlreichen Stabe von Hilfskräften in der zweiten 
Hälfte des XVIII. Jahrhunderts ausgeführt. Aber der Geist der Disposition 
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