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Breslauer Silber-
löflel (Sammlung
Dr. Adolph List in
Magdeburg)
auf die Vervielfältigung etwas größer als die Ausführung herzustellen.
Die Anzahl der Farben ist möglichst zu beschränken. Die Zeichnung ist
vollkommen fertigzustellen, so daß, falls nicht eine Originallithographie
geliefert wird, direkt danach gearbeitet werden kann. Die Ausführung ist
vom Künstler zu überwachen. Bei der Wahl des Vorwurfes wird dem
Künstler die größte Freiheit gestattet. Es wird auf die Glanzzeit Ludwigs-
burgs im XVllLjahrhundert, die der Stadt ihr Gepräge gab, hingewiesen.
Die bei Städteplakaten übliche Häufung von Ansichten ist nicht erwünscht,
die Verwendung einer Ansicht überhaupt nicht erforderlich. Im Plakat soll
deutlich der Name Ludwigsburg in Württemberg erscheinen. Am Fuß-
ende des Plakats ist Raum für einige Zeilen weiteren Textes vorzusehen.
Zur Teilnahme am Wettbewerb ist jeder Künstler eingeladen. Die Ent-
würfe sind wohlverpackt und portofrei bis zum 20. Oktober 1906, adressiert
„An die Ausstellung des Württembergischen Kunstgewerbevereins, Lan-
desgewerbemuseum, Stuttgart", einzusenden. jeder Entwurf ist mit einem
Kennwort zu versehen. Ein verschlossener Briefumschlag mit demselben
Kennwort als Aufschrift, den Namen und die Adresse des Künstlers ent-
haltend, ist beizulegen. Die Entscheidung des Preisgerichtes findet An-
fang November statt. Sie wird etwa 4 Wochen nach dem Einlieferungs-
termin den Einsendern bekanntgegeben. An Preisen sind ausgesetzt:
I. Preis 1000 Mark, Il. Preis 700 Mark, III. Preis 300 Mark; für Ankäufe
sind insgesamt iooo Mark noch verfügbar. Der Verein für Fremdenver-
kehr in Ludwigsburg behält sich vor, weitere vom Preisgericht zum An-
kauf empfohlene Entwürfe mit allen Rechten zu einem mit dem Einsender
zu vereinbarenden Preis, jedoch nicht unter Mark 100.-, zu erwerben.
Weitere Auskunft erteilen die Schriftleitung desWürttembergischen Kunst-
gewerbevereins Stuttgart, Ehrenhalde i, II. Tel. 5868, und der Verein für
Fremdenverkehr in Ludwigsburg.
IE BRESLAUER GOLDSCHMIEDEß Die große Goldschmiedeausstel-
lung des Vorjahres im Breslauer Kunstgewerbemuseum hat bereits die ersten Früchte
gezeitigt. Dr. Erwin Hintze hat auf Grund vortrefflicher und umfassender archivalischer
Studien das vorliegende musterhafte Werk geschrieben. Ein Buch, wie wir es für wenige
größere und kunstgeschichtlich bedeutungsvolle Innungen besitzen. Ein Beweis auch, welche
Schätze noch in denArchiven, Kirchenbüchern etc. lagern. Wir hatten schon eine Reihe recht
instruktiver Einzelstudien über die Breslauer Goldschmiede und wußten im Vergleich zu
anderen Städten von Breslau relativ viel. Und doch ist dieses bisher bekannte Material mini-
mal zu dem jetzt vorliegenden, das wir Dr. I-Iintzes Fleiß verdanken, der systematisch das
gesamte urkundliche Material durchsah und es mit dem großen Denkmälerbestand der Aus-
stellung verglich. Wir werden genau unterrichtet über das ganze Breslauer Markenwesen,
über Feingehalt, Beschauzeichen, Meisterzeichen, Stempelmeisterbuchstaben und Kriegs-
steuerstempel. Hintze vergleicht auch die verschiedenen Formen des Beschauzeichens W
mit den übrigenW-Marken, die mitBreslau nichts zu tunhaben.Vier Tafeln mit z96Beschau-
zeichen, Stempelmeisterbuchstaben und Meisterzeichen in 2'f,facher Vergrößerung nach
genauen photographischen Aufnahmen legen uns das ganze gewonnene Material vor, so daß
die Goldschmiedegeschichte Breslaus jetzt zu einer der geklärtesten und gesichertsten
gehört. Sodann folgt das chronologische Verzeichnis der ziinRigen, auch der nicht züniiigen
Meister mit allen erreichbaren Daten und einem Katalog ihrer Werke. Dazwischen sind
einige markante Goldschmiedearbeiten abgebildet. Es ist klar, daß eine derartige Publikation,
"' Erwin Hintze. Die Breslauer Goldschmiede. Eine archivalische Studie. Herausgegeben vom Verein für
das Museum schlesischer Altertümer. Mit 6 Lichtdrucktafeln und 40 Textabbildungen. Breslau 1906. Kommis-
sionsverlag K. W. Hiersemann in Leipzig.