Neuerwerbung der Textilsammlung des Österreichischen Museums. Tanzunlerhaltung im Saale, Ölgemälde
auf Leinwand (Breite 88 Zentimeter)
Das Kleid ist mit reichen Spätrenaissanceornamenten in Perlstickerei
geschmückt, die Leinenwäsche mit entsprechender Spitzenarbeit. In der
Abbildung tritt leider das reiche Kollier mit Gehänge vor der Brust nicht
deutlich hervor; es ist eine Arbeit in Gold mit Edelsteinen, Perlen und ver-
schiedenfarbigern Schmelze. Auch der Anhänger selbst ist mit „geschrnelztexf
Rundiiguren reichlich geschmückt.
Künstlerisch reizvoller ist das auf Seite 495 wiedergegebene Bildnis,
wenn es leider auch ziemlich beschädigt ist. Rechts vom Kopfe erkennen
wir ein Wappen und die Worte: „Maria Clara Mathisin, Geborne Grattin
4 Aeta: Suae rg - Anno 1664". Das äußerst liebenswürdige und auch
farbig anmutige Bild soll einer österreichisch-alpenländischen Familie ent-
stammen. Hier sei nur auf die fein dargestellte Frühbarockspitze hingewiesen,
die noch viel von derSpätrenaissance an sich hat und entwicklungsgeschicht-
lich vor den Venezianer Reliefspitzen liegt. Bemerkenswert ist auch der
an rot-weiß-roter Masche befestigte Brustschmuck mit entsprechenden
Armbändern sowie der Halsschmuck; im Haare ist eine gleiche Kette, wieder
mit rot-weiß-roten Bändern, angeordnet. Ein treffliches, dem Chev. Lely
(Pieter van der Faes) zugeschriebenes, Damenbildnis interessiert in diesem