kann.
Da gelangen dann die aus-
gedehnten Ruhebänke („Min-
der") in Verwendung, längs
welcher die Gäste Platz
nehmen.
Zur Verbindung mit dem
Leben der Straße dienen dann
nur die Erker. welche in den
I-Iarems vergittert sein müssen.
In den zentralen Vorräumen
größerer Wohnhäuser sind sie
nach dem Garten gerichtet.
Auch diese Plätze werden mit
Ruhebänken ausgestattet.
Diese Sitzgelegenheiten,
zugleich Lagerstätten, zeigen
ein längs der Fensterwände,
mitunter auch um die Ecke
laufendes, niedriges und brei-
tes Holzgestell („Seöya"), das
am Fußboden befestigt ist
und mit einem Teppichstoff
(„Makat") geschmückt wird.
MitSchafwolle(„Minder")oder
auch mit feinen Gräsern ge-
füllte POlSteT machen dieses Türkisches Haus in Buccari (Kroatien)
wichtigste Möbelstück weich
und bequem. Die Überwürfe sind von den einfachsten Rohrmatten und
Wolldecken bis zu seidenen goldgestickten Decken ein Gradmesser für den
Wohlstand und das Luxusbedürfnis des Bewohners.
Auch die über dem „Secya" an die Wand gelehnten Kissen geben dem-
selben farbenfreudigen Geschmack Ausdruck, der den Glanz der edlen Metalle
ebenso wie die bunte Seide liebt.
Der Fußbodenteppich pflegt auch bei ärmeren Bosniern nicht zu fehlen,
aus Tuchresten verfertigte sind die primitivsten. Für Wohlhabende hat das
Bedürfnis eine kunstgewerbliche Tätigkeit ins Leben gerufen, die eine mehr
als lokale Bedeutung erlangt hat; die Decken und Fußbodenteppiche aus
Schafwollgeweben, die im Lande erzeugt wurden und heute wieder eine
Rolle zu spielen berufen sind, besitzen den Reiz einer alten eingeborenen
Handfertigkeit, die großen Sinn für einfaches geometrisches Flachornament
mit geschmackvoller Farbengebung verbinden. Sie genießen schon einen
wohlverdienten Ruf.