MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 11 und 12)

kann. 
Da gelangen dann die aus- 
gedehnten Ruhebänke („Min- 
der") in Verwendung, längs 
welcher die Gäste Platz 
nehmen. 
Zur Verbindung mit dem 
Leben der Straße dienen dann 
nur die Erker. welche in den 
I-Iarems vergittert sein müssen. 
In den zentralen Vorräumen 
größerer Wohnhäuser sind sie 
nach dem Garten gerichtet. 
Auch diese Plätze werden mit 
Ruhebänken ausgestattet. 
Diese Sitzgelegenheiten, 
zugleich Lagerstätten, zeigen 
ein längs der Fensterwände, 
mitunter auch um die Ecke 
laufendes, niedriges und brei- 
tes Holzgestell („Seöya"), das 
am Fußboden befestigt ist 
und mit einem Teppichstoff 
(„Makat") geschmückt wird. 
MitSchafwolle(„Minder")oder 
auch mit feinen Gräsern ge- 
füllte POlSteT machen dieses Türkisches Haus in Buccari (Kroatien) 
wichtigste Möbelstück weich 
und bequem. Die Überwürfe sind von den einfachsten Rohrmatten und 
Wolldecken bis zu seidenen goldgestickten Decken ein Gradmesser für den 
Wohlstand und das Luxusbedürfnis des Bewohners. 
Auch die über dem „Secya" an die Wand gelehnten Kissen geben dem- 
selben farbenfreudigen Geschmack Ausdruck, der den Glanz der edlen Metalle 
ebenso wie die bunte Seide liebt. 
Der Fußbodenteppich pflegt auch bei ärmeren Bosniern nicht zu fehlen, 
aus Tuchresten verfertigte sind die primitivsten. Für Wohlhabende hat das 
Bedürfnis eine kunstgewerbliche Tätigkeit ins Leben gerufen, die eine mehr 
als lokale Bedeutung erlangt hat; die Decken und Fußbodenteppiche aus 
Schafwollgeweben, die im Lande erzeugt wurden und heute wieder eine 
Rolle zu spielen berufen sind, besitzen den Reiz einer alten eingeborenen 
Handfertigkeit, die großen Sinn für einfaches geometrisches Flachornament 
mit geschmackvoller Farbengebung verbinden. Sie genießen schon einen 
wohlverdienten Ruf.
	        
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