Die Sitte, beim Betre-
ten des Wohnraumes das
Schuhwerk abzulegen und
den Teppich zu schonen,
ermöglichte einerseits die
Anwendung feinerer Ge-
webe, andrerseits ihre lan-
ge Erhaltung.
Als Schränke werden
in der Regel Wandni-
sehen benutzt, die mit
Gestellen versehen sind
(„Dolaf"). Außerdem gibt
es Truhen, insbesondere
Für Frauengewänder, die
oft schöne Schnitzarbeit
zeigen. Sie haben die Form
der mittelalterlichen Tru-
he, weisen auch Kerb-
schnitt und ganz in der
Fläche liegendes Pflan-
zenornament auf. In die-
sem letzteren mischen sich
Palmetten und andere
orientalische Motive un-
ter die geometrischen des
Kerbschnittes.
Die häufigste Schlaf-
_ _ _ _ gelegenheit ist der Fuß-
Baderaurn undOfen eines mohammedanischen Hauses (jetzt im Landes- _
mumm „m, Smjevo, boden, der mit Matratzen
und Polstern für die Nacht
vorbereitet wird. Die metallischen Gegenstände der Einrichtung des bos-
nischen Hauses, darunter große flache Messingschüsseln auf niederen
Gestellen als Tische verwendet, die Waschgefäße („Ibrik") und Wasser-
behälter aus Kupfer oder Messing, die oft reich verzierten Kohlenbecken
(„Mangala") und Waschbecken („Legenj") sind in ihrer Formgebung und
ihrem Schmuck ganz von der orientalischen Metallarbeit abhängig und
gleichen den vielfach auch vom Handel verbreiteten türkischen Erzeugnissen,
wenn auch bosnische Metallarbeiter häulig ihre Verfertiger sind.
Die alte Tauschiertechnik, welche in Bosnien besonders an Holzgeräten
mit Silberdrähten, aber auch an Metallgegenständen viel geübt wurde, bildet
ebenso wie die textile I-Iausindustrie Gegenstand der heute schulmäßig
gepflegten Wiederbeleburigstätigkeit durch die österreichisch-ungarische
Verwaltung.