_ Bevölkerung eine passendeWohn-
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Ihre reichlichere Verwendung hängt aber mit dem Wohlstand der
Bevölkerung und mit dem städtischen Luxus zusammen.
Die Erzeugungsstätten waren häufig auch mit den Verkaufsläden
verbunden. Sie bilden zusammen in den dafür bestimmten alten Stadtteilen
die „Basare", welche von den eigentlichen Wohnvierteln getrennt sind
(Öarsija).
Die zumeist in der Mitte der Orte gelegenen Straßen und Gäßchen mit
ihren gleichförmig gebildeten typischen Gassenläden sind vollkommen den
orientalischen Basaren nachgebildet; auch die Art ihrer Verwendung gemahnt
an den Orient.
Diese Stadtbilder sind nicht so charakteristisch für Bosnien wie die
von Gärten belebten Wohnviertel. Während hier im Zentrum oft auch
die Moscheen mit ihren Kuppeln und Minaretten, die Begräbnisstätten
mit den türkischen Denkmalformen ganz den allgemeinen orientalischen
Eindruck erwecken, ist dort den Gebirgsabhängen mit den zerstreuten
Steildächem zwischen grünen Flächen mehr ein spezifisch bosnischer
Reiz eigen, der wohl häufig auch noch durch besondere Naturschön-
heiten unterstützt wird. So ist Jajce über den Kaskaden eines breiten
Wasserfalles aufgebaut. Oft gewähren auch die alten Kastelle 'wie in
Maglaj und an andern Orten einen malerischen Abschluß der Ortschaften.
Als eine besondere Eigenart der Savegegenden seien die bosnischen
Pfahlbauten erwähnt, die wohl
durch Rücksichten auf Über-
schwemmungsgefahr entstanden.
Es sind meist primitive Holz-
bauten auf Pfählen, Mühlen, aber
auch Wohnstätten einfachsterArt,
die oft zu großen Gruppen ver-
einigt sind. Sie besitzen zumeist
großen malerischen Reiz und bie-
ten auch vom ethnographischen
Standpunkt Interesse, die Haus-
formen sind aber in ihrer Anlage
zumeist ungemein primitiv und
dürftig. Sie bieten nur der ärmeren
gelegenheit.
Die reichsten und mannig-
faltigsten Haustypen gehören na-
turgemäß den größeren Ortschaf-
ten an und hier wieder jenen im
gebirgigen Terrain.
Als eine Vergrößerung des
Wohnhaustyps erscheint der Mohammedanisches Wohnhaus in Sarajevo