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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 11)

keit für den Hof beziehen; denn wir werden unter den nachweisbaren 
Werken des Künstlers sogleich einige finden, die nicht für den Hof aus- 
geführt waren. Andrerseits sind schon die wenigen gesicherten Arbeiten 
zum Teile so umfangreich und von so wunderbarer Durchführung, daß es 
begreiflich erschiene, wenn Känischbauer nicht gerade durch die Zahl der 
ausgeführten Arbeiten Eindruck machen konnte. Daß er sich aber trotz der 
geringen Anzahl seiner 
Werke auch bei Hof 
eines sehr geachteten 
Namens erfreut haben 
muß, geht wohl schon 
aus der Adelsverlei- 
hung hervor und auch 
aus dem Tone des gan- 
zen Aktesfi 
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Wir wollen nun 
rasch einen Überblick 
über die gesicherten 
Werke des Künstlers 
zu gewinnen suchen. 
Das älteste von 
List angeführte Werk 
unseres Meisters ist 
die sogenannte Strah- 
lenmonstranz in der 
Schatzkammer von 
Maria Loretto auf dem 
Hradschin zu Prag 
(Abb. 3). Die Vorge- 
schichte dieser Spen- 
de reicht bis in das 
Jahr r695 zurück. Die 
Arbeit war dem Wie- 
ner Hoüuwelier Mathias Stegner übertragen worden; doch überließ dieser 
einen Teil davon dem Känischbauer. So erklärt sich die Inschrift des 
Werkes?" „Durch Matthiam Stegner und johann Khiinischbaurn Inven- 
tiert und gemacht Inn Wienn 1699." Aus den von List gebrachten Nach- 
richten geht hervor, daß Känischbauer das Modell und die eigentliche Silber- 
Abh. 7. Tabernakel der Pfarrkirche zu Dilrnstein (nach der Österreichischen 
Kunsttopogrsphie, Band I) 
" Man bemerke, daß Känischbauer in dem Akte von 1712 noch nicht als sdelig erschien. Nach Alex. 
Hajdecki „Die Dynasten-Familien der italienischen Bau- und Maurerrneister der Barocke in Wien" (Mitteilungen 
des Altertumsvereines zu Wien, XXXIX, Seite 16) erfolgte die Erhebung in den Adelsstand im jahre x721. 
"W List (a. a. 0., Seite x58); Dr. Anton Podluba und Ed. äinler „Lorelansky poklad v Praze" („Der 
Lorenoschatz in Prag"), Prag, rgox, wonach auch unsere Abbildung; vgl. Seite g Hi, Tafel XIII und XIV. 
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