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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 6, 7 und 8)

in seiner Luftig- 
keit und Bewegt- 
heit, in seiner ab- 
soluten Unkörper- 
lichkeit eine Kunst 
repräsentierte, die 
nicht das Natür- 
liche, das Irdische, 
sondern eben das 
Übersinnliche 
darstellen woll- 
te, konnte nicht 
mehr passen und 
da entlehnte der 
deutsche Dekora- 
tionskünstler der 
italienischen Re- 
naissance die tek- 
tonischen Bau- 
glieder, die tra- 
gende Säule, das 
lastende Gebälk 
und alle ihre Zu- 
taten: die Nische, 
den Giebel, die 
antikisierenden 
Dekorations- 
formen des Eier- 
stabes, der Perl- 
schnur, des Zahn- 
schnittes, der 
Mäanderlinie usf. 
Aber ebenso wie 
der deutsche Pla- 
stiker in seinem _ 
Figurenstil unverkennbar aus der gotischen Tradition schöpfte 7- die 
Figuren Hans Waldburgers sind uns ein zwingender Beleg dafür? _, so 
stand er auch bei der Verwendung der Dekorationsformen noch immer im 
Banne des gotischen Geistes. Der Vertikalismus des Gotikers, der schranken- 
lose Bewegungsdrang nach der Höhe, beherrschte auch den deutschen 
Dekorationskünstler der Renaissance, er ließ ihn bei seinen Altarbauten die 
Grundform des gotischen Flügelaltars beibehalten, ließ ihn Etage auf Etage 
türmen, ließ ihn die schlanken Figuren auf dem Gebälk und die bewegten 
"i Vgl. Abbildungen a. a. O. 
Abb. x. Gurk, Dom, Hochaltar 
'10
	        
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