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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 9 und 10)

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des Holzes so virtuos beherrschte wie Blümelhuber die des Stahles, im 
Museum der Stadt seines Wirkens würdig vertreten. 
Aus der Gruppe der kunstgewerblichen Neuerwerbungen seien nur 
einige besonders bemerkenswerte Objekte angeführt. Frau Marietta Gräiin 
Weißenwolff auf Schloß Steyregg spendete für die Abteilung liturgischer 
Gewänderiein offenbar aus der ehemaligen Schloßkapelle stammendes Meß- 
kleid vom Jahre 1576, das durch die charakteristische Art seiner Verzierung 
(Hochreliefstickerei in farbiger Seide, Gold und Silber) noch über die Zeit 
seiner Entstehung hinaus zurückweist. In dieser Technik ist die Kasel mit 
der Darstellung des Gekreuzigten und der heiligen Magdalena zu seinen 
Füßen und" darunter mit einer Darstellung der Legende des heiligen Martin 
verziert. Die En- 
den des Kreuzes 
tragen in runden 
Medaillons die vier 
Evangelistensym- 
bole. Unter der 
Martinslegende ist 
eine Signatur - 
WK - ange- 
bracht; sie dürfte 
sich jedenfalls auf 
eine adelige Dame 
als Herstellerin be- 
ziehen (Abb. 24). 
Das Museum 
besaß schon früher 
das Mittelstück ei- 
ner in dieser spezi- 
fisch spätgotischen 
Dekorationsweise 
der Reliefstickerei 
geschmückten Ka- 
sel, gleichfalls mit 
der Darstellung des 
Gekreuzigten, ohne 
Nebeniiguren (Ko- 
stüminventar Nr. 
520, aus dem Ver- 
mächtnis des Hof- 
rates Az). Nun 
sind wir im Besitz 
eines vollständigen 
Abb. 24. Kasel mit farbiger Reliefstickerei, 1576, aus Schloß Steyregg Stückes, zugleich
	        
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