sind vier kleine gegossene Reliefiiguren, die in verschiedener Richtung
einhersprengende Postreiter darstellen. Unterhalb dieses Frieses läuft ein
getriebener Muschelkranz. Unter der Öse zum Aufhängen befindet sich
die eingraviexte Signatur: „I-Ianns Geyer in Wien", darunter die Jahres-
zahl 1698. Die Signatur enthält vermutlich die Auflösung der bei Rosenberg
(2.Auflage) unter Nummer 5116 verzeichneten Signatur J. G., die einem
Wiener Goldschmied des XVII. Jahrhunderts angehört (im Fries ist außerdem
der größere Wiener Freistempel für ältere Silberarbeiten 180g bis 1810). Das
hochsinnige Legat der Frau Josch ist uns doppelt willkommen, da es die Erin-
nerung an einen bekannten Alt-Linzer Kunstsammler im Museum für dauernde
Zeiten festhält, an den k. k. Salzverwalter Josef Valentin Josch, dessen imI-Iause
Nr. 137 am
oberen Was-
sertor aufge-
stellter Kunst-
Sammlung, die
über die Gren-
zen Oberöster-
reichs hinaus
berühmt war,
Pillwein in sei-
ner Beschrei-
bung von Linz
(1824) vier Sei-
ten widmet
Abb . . . _ . . (327 bis saß)-
. 29. Silbervergoldetes Paradeposxhbmchen mit Rehefapphken, Wien, Hanns Geyer,
1698, aus der Alt-Linzer Sammlung Josch Aus der
Zahl der neuer-
worbenen Werke der Malerei des XVIII. und XIX. Jahrhunderts nennen
wir nur ein großes Aquarell des Linzer Barockarchitekten Johann Matthias
Krinner, von dem unsere wundervolle Ursulinenkirche gebaut ist und das
die von ihm „Inventierte Triumph- und Ehren-Pordten" darstellt, die zur
Ankunft Maria Theresias vom Magistrat der Landeshauptstadt Linz bei
der Rückkehr der Kaiserin von der Krönung in Prag am 19. Juni 1743 beim
I-Iaupt- oder Brückentor in Linz aufgerichtet wurde, sowie eine wertvolle
frühe Arbeit des im Jahre 1915 verstorbenen Linzer Malers Albert Ritzberger,
eine Studie aus den Achtzigerjahren, in denen die Kunst Hans Makarts auf
ihn wirkte. Das schöne Bild, welches Romeo und Julia in einer sommerlich
prangenden Laube vereinigt darstellt, ist von hohem koloristischen Reiz und
zeigt, wie so manche andere Studien, die aus dem Nachlaß zum Vorschein
kamen, welch hoher Aufschwünge dieses Talent fähig war, wenn es ausnahms-
weise sich von den Wünschen und Neigungen des Publikums emanzipierte?"
' Vgl. meine Besprechung der Ritzberger-Gedächmisausstellung des Oberösterreichischen Kunstvereines
(„Linzer Volksblatt", 19:6, Nr. 92).