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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 9 und 10)

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sie wollen den Zusammenschluß aller geistigen Künstler der Welt, die ihres Sinnes sind, 
denen sie sich verwandt fühlen. Ja mehr noch, alle geistigen Menschen rufen sie auf, die 
dem Bei-gebrachten, Erstarrten, Abgegriifenen - der Salonkunst Widerstand entgegen- 
setzen. So sehr man diese Auflehnung begreift - sie zieht ja so weite Kreise, hat so viele 
erfaßt, die neu aufbauen wollen und der Not des Lebens die innere Gläubigkeit gegenüber- 
stellen -, so sehr würde man wünschen, dieses Neue überzeugend in die Erscheinung 
treten zu sehen. Aber nochscheint die neue bildende Kunst mehr durch Opposition als 
durch Produktivität, mehr durch den Willen als durch die Tat wirken zu können. Während 
das Wort, der ausgesprochene Gedanke den höchsten Flug nimmt und die stärksten For- 
-joseph Daudex 
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derungen stellt, bleibt die gestaltende Kraft - „die mit Form und Farbe dem Geist zu 
dienen vermag", in den Anfängen stehen. 
Das, was die Bilderschau der freien Vereinigung diesmal bietet, rechtfertigt ihr eige- 
nes ireimütiges Bekenntnis, daß sie am Anfang steht. Als die klarste, positivste Persönlich- 
keit tritt Friedrich Feigl auf, dem Frieda Salvendy und Katharina Zirner in bezug auf kraft- 
volle Selbstbeschränkung, Einfachheitsdrang und auch in ihrer schwermütigen Farben- 
gebung nahestehen. Noch fühlt man aber hier mehr die Ablehnung allesGlatten und Gefälligen 
und das grüblerisclie Versinken in düstere Stimmungen als das mitreißende Werben einer 
schöpferischen Neugestaltung. In Willy Nowak und O. Th. W. Stein wirken die zarten und 
weich abgestimmten Raffinements alter Kunst sichtlich nach, ohne so sicher beherrscht zu 
sein, wie es nötig wäre, um ein Ganzes und Neues zu werden. i
	        
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