Abb. 46. Altes (Top kapu) Serai (Konstantinopel)
(Abb. 42). Während diese in erster Linie lnnenbau war und am Äußeren die
in einer flachen Silhouette verlaufenden Kuppelrundungen kaum aus der Masse
hervortreten ließ, erscheint bei der osmanischen Moschee über dem Würfel
des Unterbaues ein klar gegliederter Kuppelberg, in dem sich Haupt- und
Nebenkuppeln als scharf getrennte Einzelposten zu der übergeordneten
trigonometrischen Form der Pyramide zusammenschließen.
Mit der Schaffung des gedeckten Einheitsraumes hatte der Hof seinen
Zweck als Versammlungsraum der Gläubigen verloren. Gleichwohl wird
er in monumentalisierter Form beibehalten und wird nicht nur durch die
addierende Reihung der umgebenden offenen Kuppelzellen im Sinne ab-
strakter Gesetzmäßigkeit ausgestaltet (Abb. 43), sondern erhält noch seine
besondere innerliche Bedeutung als ein neutraler Vorraum, der das Heilig-
tum von der umgebenden Außenwelt scheidet. Die Monumentalanlage sucht
diese Isolierung des Baukörpers noch dadurch zu steigern, daß dieser samt
dem Vorhofe von einem weiteren freien Areal umgeben ist, von dem aus
die mächtige Schauwand eines Portalbaues im Sinne eines ägyptischen
Pylons etwa nach dem Innenhof führt (Abb. 44). Aber nicht genug an dem.
Dieses von einer niedrigen Mauer umgebene Areal ist nochmals von einem
freien Platze eingeschlossen, um den sich in geschlossener Reihe Schulen,