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Abb. 55. Zierbrunnen in einem Privathause (Bosporus)
Achmeds III., in der der kunstgewerbliche Geist eine besondere Blüte
zeitigte, sind Prachtstücke solcher Brunnenhäuser erhalten (Abb. 47, 56).
Hier mengt sich die Akanthusranke des europäischen Barock mit persischen
Blumenvasen und abstrakten Arabesken, die nie fehlenden Verse in goldener
Zierschrift, auf mitisgrünem oder blauem Grunde von roten Streifen um-
rahmt, künden in Chronogrammen das Jahr der Errichtung. Die scheinbar
einander widersprechenden Stilelemente sind in einem einheitlichen Gesamt-
aufbau zusammengefaßt, ohne einander zu widerstreiten, vielmehr in ihrer
Wesenheit einander angenähert. Die Blumenranken zeigen stark arabeske
Züge durch Verwachsen zweier gegenständiger Rankenstile zu gemeinsamen
Trägern einer Blatt- oder Blütenforrn, aus der selbst wieder Rankenschöß-
linge entwachsen können, oder durch Einführung palmettenartiger Blatt-
bildungen, von Herzstäben und dergleichen (Abb. 57). Die Arabesken
bekommen dagegen einen stärker vegetabilen Zug, die abstrakte Palmette -
vielfach noch rein neben den Blattranken erhalten H wandelt sich vielfach
in natürliche Blütengebilcle, ohne freilich Abbild einer bestimmten Gattung
zu werden (Abb. 58 rechts). In einzelnen Feldern schließlich erscheinen