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Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / 1, 2 und 3)

Häufig sind nun auch die Verbindungen mit dem alten Österreich. 
Schon die verschiedenen kirchlichen Wechselverhältnisse mit den reichen 
Klöstern von Oberschwaben spinnen unaufhörlich Fäden hinüber und 
herüber, ebenso die Familienbeziehungen des damals reichsunmittelbaren 
katholischen I-Iochadels von Oberschwaben, den mit der altösterreichischen 
Aristokratie noch jetzt viele Alliancen verketten. Es ist daher nur leicht 
erklärlich, wenn man in einzelnen Kirchen oder auf verschiedenen alten 
Adelssitzen in Württemberg wiederholt auch gute Wiener Silberobjekte 
antrifft, zum Beispiel den reichen Festkelch vom jahre 1724 in der Kirche von 
Kißlegg (Meistermarke: Herz mit MVG) oder die beiden vornehmen Louis XVI- 
Stulpenschüsseln von 
der Kaiserkrönung 
Leopolds II. auf dem 
  
Abb. x. Meßkännchengarnitur von 1721 in der Kirche zu Wangen im Allgäu 
fürstlich Waldburgschen Schloß Zeil von dem berühmten Goldschmied 
J. S. Würth, bekanntlich dem Schöpfer des Mariazeller Antependiums wie 
der Freiburger Ewiglichtampel von 1770, oder teils von demselben Meister, 
teils von einem Meister I G die große Empire-Toilettegarnitur beim Grafen 
Königsegg auf Schloß Aulendorf. Aber auch verstreute einzelne Alt-Wiener 
Stücke trifft man an Orten, wo man sie gewiß am wenigsten vermutet hätte, 
wie zum Beispiel in der Kirche von Freudenthal die teilvergoldete Renais- 
sancekanne mit dem gravierten Doppelwappen der Benigna Veronica von 
Janowitz, geborenen Schaffalizld, 1673, mit der kursächsischen Medaille von 
r553 im Boden, eine Arbeit von Christoph Hedenek (1574 bis 1594; R" 5121) 
mit der alten Wiener Kreuzwappenbeschau (R' 5065), die für die ähnliche 
spätere Stuttgarter Kanne von 1682 offenbar als Vorbild gedient hatte. 
Seltener sind schon Prager Arbeiten, unter denen die besonders reiche, 
edelsteinbesetzte Rokoko-Meßkännchengarnitur von 1773, die der Abt
	        
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