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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1877 / 145)

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ist eine sehr zweckmässige; in einem grossen Corridor wird alles vereinigt, 
was die Gewerbe Galiziens in technischer, künstlerischer und gewerblicher 
Beziehung geleistet haben. Auch einige Stücke aus dem russischen Polen 
und aus Posen finden sich in dieser historischen Landesaustellung vereinigt. 
Die "allgemeine gewerbliche Zeichenschuleu ist im April des l. J. 
eröffnet worden. Von Seite des k. k. Unterrichts-Ministeriums wurde 
ein hervorragender Zögling der Kunstgewerbeschule des Museums, Herr 
Tschirschnitz, als Zeichenlehrer bestellt; als Lehrer des Modellirens 
provisorisch der Professor für Plastik am technischen Institute, Hr. Mar- 
coni. Trotzdem, dass der Sommer für die Eröffnung einer solchen Schule 
kein günstiger Zeitpunkt ist, wurde die Schule, die vorwiegend eine Abend- 
schule ist, von 82 Schülern besucht. Auch von Zöglingen des Blinden- 
und Taubstummen-Institutes. Für den Gesellenverein, der wSternu, wird 
an Sonn- und Feiertagen ein Tagescurs gegeben. Im Laufe dieses Monats 
soll für das weibliche Geschlecht zweimal der Woche ein zweistündiger 
Zeichenunterricht ertheilt werden, um einem allgemein gefühlten Bedürf- 
nisse zu entsprechen. Die Schule besitzt sehr schöne Lehrmittel, Beleuchtung 
und Einrichtung entsprechen den Anforderungen einer guten Zeichenschule. 
Hr. Tschirschnitz unterrichtet nach bewährten Methoden mit pädago- 
gischer Sicherheit. Unter den Abendschülern befanden sich fast ausschliess- 
lich Handwerker und Studirende verschiedener Lehranstalten, die sich im 
Zeichnen weiter ausbilden wollen. 
In Lemberg gibt es wenige Gewerbe, welche nicht einer Förderung 
des Zcichenunterrichtes bedilrften, insbesondere aber die Tischler, welche 
reich vertreten sind, Decorationsrnaler, Ijthographen, Buchbinder, Schlosser 
u. s.4 f. Auch die textilen, von dem Frauengeschlechte Lembergs mit be- 
sonderer Vorliebe und mit entschiedenem Talente gepflegten Künste er- 
warten die Hebung ihrer Kunsttechniken durch die Schule und das 
Museum. R. v. E. 
 
Personalstvatus der Kunstgeworbasuhule. 
In Folge der mit dem Schuljahre r877[78 in's Leben getretenen 
Reorganisation der Kunstgewerbeschule ist der Lehrkörper dieser Anstalt 
folgendermassen zusammengesetzt: 
A. Vorbereltungssohule. 
,Minnigerode Ludwig, Docent für figurales Zeichnen, 
Hrachowina Karl, Docent für ornamentales Zeichnen, 
Kühne August, Assistent für ornamentales Zeichnen. 
B. Faohsohule Nr Architektur. 
Storck Josef, Reg-Rath, Professor, d. Z. Director 
der Kunstgewerbeschule, 
H e r d t l e Hermann, Professor, 
B e y e r Oskar, Professor, Docent, 
Architekten. 
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