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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 3)

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den Rest ihrer Tage in Frieden verleben, ihren Kohl selbst bauen wollen, wäre 
sie lediglich die Niederlassung von wohlhabenden Leuten, die den Lärm, den 
Schmutz, die verpestete Luft der Großstadt meiden, in I-Iäusern oder Häuschen, 
wie sie den Vermögensverhältnissen der einzelnen entsprechen, den Genuß 
eines mehr oder weniger unabhängigen Lebens ohne bestimmte Arbeits- 
äußerung auskosten wollen, so lägen der Aufgabe keine ernsten Schwierig- 
keiten zu Grunde. Man hätte es dann lediglich mit jener Art von außerstädti- 
scher Niederlassung zu tun, wie sie überall als „Voroz-t" sich entwickelt hat, 
ohne Zusammenarbeit, ohhe Zusammenstreben der Bewohner, allenfalls mit 
Abb. i. Erste Gartenstadt Letchworth. Fnx Inn 
Kolonistenvereinigungsgelegenheiten, wo die Männer Bier trinken und Karten 
spielen, das schöne Geschlecht aber beim Kaffeegenuß alle Abwesenden 
durchhechelt. Gerade diesen Typus von Niederlassung soll die Gartenstadt 
nicht tragen. Sie soll im Gegenteil den Zusammenschluß von Kräften ent- 
wickeln, die vom Leben durch ihre Leistungen etwas gewinnen, es nutz- 
bringend in geistiger und materieller Wirkung gestalten wollen, die also 
keineswegs die Hände in den Schoß legen. Die Gartenstadt ist keine Stadt, 
deren Häuser und Häuschen, deren gut gepflegte Gärten und Gärtchen, deren 
wohlgenährte Bewohner einem bereits errungenen Wohlstand Ausdruck 
geben sollen. Sie will vielmehr dem Wesen arbeitender, strebender Menschen 
entsprechen, die unter der Annahme einer vernünftigeren Lebensführung,
	        
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