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ringen Preises willen, von den Fabrikanten, die sich ihrer bedienen, un-
fehlbar verleugnet wird.
Wie der Frauenthätigkeit auf diesem Felde Eingang zu verschaffen
ist, das hat eine kleine Ausstellung in der englischen Abtheilung gezeigt,
auf welche ich später zurückkommen werde.
Belgien.
Die Ausstellung der Unterrichtsanstalten dieses Landes war sehr
reich bedacht und die der Mädschenschulen gab ein hübsches, übersicht-
liches Bild. '
Die Cnmmunalschulen.
Die Communalschulen brachten Nutzarbeiten und Spitzen; das
Talent des Volkes trat in diesen letzteren recht deutlich zu Tage. Mäd-
chen von tz bis 13 Jahren hatten Dinge von unglaublicher Schönheit
und Reinheit gearbeitet.
Der leitende Gedanke, der dieser kleinen Special-Exposition zu
Grunde lag, war der, in möglichst gedrängtern Rahmen einen Ueberblick
über alle in den Cornmunalschulen ausgeführten Handarbeiten zu geben,
und dieser Gedanke wer, unterstützt von der tadellosen Schönheit dieser
Arbeiten, glänzend durchgeführt.
Eoole gardienne, anoien begulnage.
Dieses Institut zeigte unter den gewöhnlichen Kindergarten-Producten
auch ganz vortrelfliche Dinge zu praktischer Verwendung; unter Anderem
Strohhüte von sechsjährigen Mädchen geflochten.
Ecoles professionelles.
Von gewerblichen Schulen waren zwei, die ecole professionelle pour
ieunes filles zu Brüssel, und die ecole moyenne professionelle de dernoi-
selles zu Lüttich, auf der Ausstellung vertreten. Beide sind noch sehr
junge Institute, deren Programm weit beschränkter ist, als das der fran-
zösischen Schulen gleicher Tendenz. In der Brüsseler Schule steht die
Wahl der einzelnen Unterrichtsabtheilungen und Lehrcurse den Schüle-
rinnen frei; in der Schule zu Lüttich, welche den Unterricht in zwei
Jahrgänge theilt, sind alle Lehrgegenstände obligat.
I-Iaushalttmgsschulen.
Ganz originell präsentirten sich neben allen den Schulen, Kinder-
gärten und Mädchenpensionaten die von dem Gouverneur des I-Iennegau's,
Fürsten Garaman Chimay, gegründeten Haushaltungsschulen. Dreizehn
solcher Institute, die meist den Familien der arbeitenden Classe zugute
kommen, sind in den letzten Jahren entstanden. Die Mädchen lernen dort
alle Wirthschaftskünste, von der Führung der Stricknadel bis zum Wa-
schen, Bügeln, Kochen, das Ordnen der Stuben, Scheuern, Stopfen,
Nähen, Sticken. Alle Beschäftigungen der Hausfrau werden in diesen
Schulen, denen der Staat seit Kurzem seine Unterstützung zugesagt hat,