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KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am I. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. A Abonnementspreis per Jnhr H. 4.-
Redncleur Eduard Ohmelarz. Expedition von C. Gerolls Sohn.
Man abnnnirz im Museum. bei Gerold 6: Comp., durch die Posranstalten. sowie durch
alle Buche und Kunsthandlungen.
N13 184" WIEN, I. Ju-zmix 188i. XVI, jahrg.
Inhalt: Die keramische Ablheilung im Oesterr. Museum. Von I. Folnesics. - Die hislorixche Aus-
stellung im Wiener Künsllerhause. Von R. v. E. - Die Weihnzchß-Ausllellung im Oeslerr.
Museum, Von J. v. Falke. - Ueber Gegenwart und Zukumi de: Ausslellungswesens. Von 15.11.
7 Vorlesungen im Museum. - Litcrarurbericht. - Kleinere Mirtheilungen.
Die keramische Ahthelluhg im Ooatorr. Museum."
1. Spanisch-manische Faaenoen und. itnlian. Majollken des 16. Jahrhunderts.
Von J. Folnesics.
Das Streben, die Entwicklung der verschiedenen Zweige der Kunst-
industrie vorzufiihren und der modernen Production zahlreiche gute Vor-
bilder und mannigfache Anregung zu bieten„ hat während des ifiiährigeti
Bestandes des Oesterr. Museums zu einer so bedeutenden Sammlung
werthvoller und interessanter Objecte geführt, dass es nicht zwecklos
scheint, den gegenwärtigen Stand zunächst in einer dieser Abtheilungen
zu überblicken. Wir wollen mit derjenigen beginnen, welche die zahl-
reichsten Nummern aufweist, mit der keramischen. Indem wir ihre
Vorzüge hervorheben, auf die noch bestehenden Lücken hinweisen und
jener wichtigen Ergänzungen gedenken, auf welche ein Museum bei so
kurzem Bestande naturgemäß angewiesen ist: der verschiedenen modernen
Imitationen alter Vorbilder, und der zahlreichen Publicationen, welche
sich in der Museal-Bibliothek befinden, haben wir dabei zunächst das Ziel
im Auge, durch eine solche Arbeit die Ausnützung der Sammlung zu
erleichtern, ohne uns bei den einzelnen Objecten in weitgehende Unter-
suchungen einlassen zu wollen. Wir lassen daher die prähistorischen
Funde, die antiken Obiecte und die spärlich vorhandenen mittelalterlichen
Gegenstände bei Seite und beginnen mit den spanisch-maurischen Faiencen.
Denn die Mauren in Spanien waren es, welche anknüpfend an eine alte
orientalische Faience-lndustrie, diesen Kunstzweig in Europa einführten,
Vlll. Bd. 188i. _ l