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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 12)

kurz gekommen sind, ist schon gesagt worden; nur aus 
Frankreich sind eine Reihe früher Impressionisten da. 
Weit weniger erfreulich als die Bildergalerie ist 
alles, was dem Gebiete des Kunsthandwerkes angehört. 
In der retrospectiven Collection fehlt jede Übersichtlich- 
keit, von Vollständigkeit gar nicht zu reden. Viel Be- 
kanntes, glänzende Metallarbeiten (die Namen Framp- 
tons, der Miss Dewar, Miss Wilson, Kellock Browns 
prägen sich ein) und die typischen Glasgower Linien 
fallen auf. Die Einwirkung der Glasgow School of Arts 
mit ihren asketisch-strengen, reinlichen und klaren. 
manchmal aber unendlich langweiligen Linien wird 
klar. Es ist eine Kunst, die mit vielen Raflinements den 
Stempel der Sterilität trägt. Die Möbelkunst ist im Fine 
Arts Pavillon vernachlässigt. Zwei Portale von Jas. Sal- 
mon fallen durch die Kraft der Linie und die ungemein 
feine Holz- und Metallbearbeitung auf. Um aber das 
eigentliche Kunsthandwerk zu suchen, rnuss man in die 
Industriehalle gehen. Hier sind die Interieurs ausgestellt. 
. In einer langen und schmalen Halle sind rechts und 
links Zimm er zu sehen, Schlafräume, Speisezimmer, ab und 
zu auch ein Dra- 
wing-room. Mit- 
ten zwischen den 
Ausstellung in Glasgow, Interieurs sind an_ 
Beleuchtungskörper aus 
getriebenem Kupfer, von dere Dinge ausge' 
Mssrs. Wbylie and Loch- stellt,  meist mit 
head Ltd. in Glasgow 
dem Kunstgewer- 
be nicht das Geringste zu thun haben. 
Neben allerlei Krimskrams geht man 
also durch und sucht nach dem eng- 
lischen Kunsthandwerk. Da muss nun 
gerade von jenen, die das wirkliche 
Niveau englischer decorativer Kunst 
kennen und der Meinung sind, dass in 
diesem Lande die Heimat aller frucht- 
baren kunstgewerblichen Entwicklung 
ist, gesagt werden, dass diese Schau- 
stellung, die an die Läden in Totten- 
harn Court Road (aus dem Londneri- 
schen insWienerische übersetzt, heisst 
das „Tandelmarkt") lebhaft erinnerte, 
gar nichts mit dem Kunsthandwerk 
 
 
_ _ _ Ausstellung in Glasgow, Kissen aus der Glasgow 
zu thun hat. Auch nicht die leiseste School o; Am
	        
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