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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1875 / 116)

wenn die frühere bereits gewürdigt, verstanden und benützt wird. Es sind 
bereits Anzeichen vorhanden, dass Gelegenheit geboten sein wird, einen 
Theil der Sammlungendes Museums noch in diesem Jahre als Objecte 
zu kleineren Ausstellungen im Lande zu senden und damit der Aufgabe 
der Wanderausstellungen gerecht zu werden. In den Monaten Juli und 
August ist das Museum geschlossen. Auch die Einnahmen des Museums 
sind seit October i874 von jährlich 5200 H. auf jährlich 8900 fl. gestiegen. 
Im Laufe des verflossenen Jahres wurde auch in Olmütz ein 
Gewerbemuseum gegründet, und zwar aus Gemeindemitteln, das unter 
dem Titel wKaiser-FranzJoseph-Gewerbemuseumn den Zweck verfolgt, 
als eine gemeinnützige Bildungsstätte für Jedermann, insbesondere für die 
Mitglieder des Gewerbestandes zu dienen, den Wetteifer der gewerblichen 
Arbeiter an gediegenen Mustern der Geschmacksbildung wachzurufen und 
dadurch zur Hebung und Veredlung des schaffenden Berufslebens beizu- 
tragen. Die Aufgabe dieses Museums würde sein, in erster Linie für eine 
möglichst reichhaltige Sammlung von stylistischen Vorbildern auf dem 
Gebiete der Kunst und der Kunstgewerbe, in Original oder Nachbildung, 
in Modell oder Zeichnung, und für wohlgewählte Beispiele von gewerb- 
lichen Erzeugnissen aller Art mit den Werkzeugen zu ihrer Hervorbrin- 
gung zu sorgen. 
Ganz besonders müssen wir es hervorheben, dass dieses Museum 
die möglichste Unterstützung der Oberrealschule, der städtischen Bürger- 
schulen im Auge hat und dass mit diesem Museum eine eigene städtische 
Bürgerschule in innigste Verbindung treten soll. Die periodischen Aus- 
stellungen sollen neben den Producten des Gewerbefleisses auch zur Aus- 
stellung der Zeichnungen der dortigen Anstalten dienen. Auch bei der 
Verwaltung des Museums in Olmütz sind alle Factoren vertreten, welche 
zur Förderung dieser Anstalt mitwirken können. 
Einen ähnlichen Zweck verfolgt auch das städtische Gewerbe- 
museurn in Lemberg. Lemberg besitzt alle Elemente für ein reicheres 
Gewerbeleben und zur Gründung eines grösseren Institutes, das, wie ein 
Museum, den Beruf hat, den Fortschritt der Gewerbe und der Industrie 
im Lande zu fördern und durch Beschaifung entsprechender Muster, 
Fabricate und sonstiger Behelfe, welche die Wissenschaft, Kunst und In- 
dustrie bieten, für die Hebung der Gewerbe und der Industrie im Lande 
in wissenschaftlicher und ästhetischer Richtung Sorge zu tragen. 
S0 weit wir aus dem vorliegenden Berichte entnehmen können, 
haben sich um die Gründung dieses Museums besonders Herr Franz Ba- 
lutowsky wie auch der Landesausschuss, der Gemeinderath und eine 
Reihe von Privaten und Vertretern des Handels- und Gewerbestandes 
verdient gemacht. Das Museum wird unter die Oberaufsicht der Com- 
mune gestellt und führt den Titel: "Städtisches Gewerbemuseum in 
Lembergn. Die Gliederung dieser Anstalt ist eine ganz verständige; es 
soll ausser einer Ausstellung von vorzüglichen Erzeugnissen der Kunst,
	        
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