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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XI (1876 / 131)

"zu 
Die Studien all' der erwähnten Hilfswissenschaften sowohl, wie die 
Erlangung specieller Kenntnisse über vorhandene Werke und Kunst- 
schöpfungen wird durch drei Sammlungen im hohen Grade gefördert: 
durch die Sammlung von Gypsabgüssen, durch die Bibliothek mit ihren 
Kupferstich- und HandzeichnungenSammlungen, und endlich durch eine 
Gemäldegalerie. Diese stehen täglich dem Schüler zum Besuche und Ge- 
brauche offen. 
Zur Anregung und Förderung des Fleisses und um talentvollen 
Leuten frühe Anerkennung zollen und sie unterstützen zu können, finden 
jährliche Concurrenzen um bestehende Preise statt. 
Unter den Preisen, welche die Akademie zu vergeben hat, ist zuerst 
der ReichePsche Künstler-Preis von 1500 fl. zu erwähnen, um den auch 
ausserhalb der Akademie stehende Künstler concurriren können. Unter 
den Schüler-Preisen nehmen die jedes zweite Jahr zu verleihenden 5 Reise- 
stipendien, und zwar 2 für Maler, I für Bildhauer, l für Architekten und 
l für Kupferstecher oder Medailleure auf die Dauer von zwei Jahren im 
Betrage von je 1500 H. Silber jährlich, die erste Rolle ein; dann reihen 
sich die jedes dritte Jahr zur Vertheilung gelangenden 6 Hofpreise an, be- 
stehend aus 3 goldenen Medaillen zu je 60 Ducaten im Gewichte und 
aus 3 silbernen Medaillen zu je 6 Loth im Gewichte nebst je 6 Ducaten. 
Ferner verleiht der Kunstausstellungsfonds der Akademie ro Preisstipendien 
im Betrage von je 200 5., und endlich bestehen noch eine grosse Anzahl 
von kleineren Preisen und Stipendien, die, von Privaten gestiftet, theils 
jährlich, theils in grösseren Zeitabschnitten mit oder ohne Concurrenz 
verliehen werden. 
Bei den meisten dieser Concurrenzen ist der junge Künstler ganz 
frei in der Wahl des Gegenstandes und dessen Bearbeitung, und die- 
jenigen, welchen Reisestipendien zu Theil werden, sind auch frei in der 
Bestimmung der Route und sich selbst überlassen, wie sie die in den 
gründlichen Vorstudien erlangten Anschauungen verwerthen wollen. 
Um nun auf unsern Bau zurückzukommen, so lag die Schwierigkeit 
in der Lösung der Aufgabe darin, den zahlreichen, verschiedenartig be- 
nützten Räumen immer eine möglichst günstige zweckentsprechende Be- 
leuchtung zu geben, ohne der einheitlichen Architektur zu schaden. Wenn 
man bedenkt, dass ausser den erwähnten Localitäten, den grossen Sälen 
für die allgemeine Zeichenschule und den damit zusammenhängenden 
Professoren- und Costüm-Zimmern; ausser den zahlreichen Appartements 
der Specialschulen, deren jede aus Vorzimrner, Professoren-Atelier und 
den Lehrsälen besteht, noch eine Anzahl für ausserhalb der Akademie 
stehende Künstler zu vergebende Ateliers - und es ist dies eine sehr 
wertlivolle Einrichtung, welche keine andere Akademie besitzt - geschaffen, 
dass einige grosse Hörsäle für Vorträge, eine Bibliothek, eine Bildersamm- 
lung und ein noch grüsseres Gypsmusenrn mit den zugehörigen Locali- 
täten flir zwei Professoren, das Rectorat mit einem Sitzungszimmer, Kanz-
	        
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