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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 213)

linken Achselschlilz erweitert werden. Hals und Aermelbesätze er- 
scheinen als zarte, in blauem Grunde weiss gemusterte Gobelin- 
börtchen. 
Das zweite Hemdchen (Nr 192) entspricht in Allem genau dem 
vorigen, ist jedoch etwas grösser und ward über dem ersten an- 
gezogen. 
Das dritte Gewand (Nr. 191) ist eine in einem Stück gewo- 
bene, doch an den Seitentheilen zusammengeheftetei Kindertunica 
(s. die Bemerkungen zu Nr. 130) mit langen bis an die Handwurzeln 
reichenden Aermeln (tunicu manicata) und Schlitz unter den Achsel- 
höhlen, doch mit ungeschlitztern Saume. Der Halsausschnitt ist ein 
einfaches weites Oval. Dieses Kleidungsstück ward zu oberst ange- 
zogen und ist reicher ausgestattet als die anderen. Seine Verzie- 
rungen bestehen in zarten, schönen, blumigen Gobelinmustern, die 
theils als Brust- und Rückenspangen (s. Nr. 124) und Aermelbesätze 
mit der Textur combinirt, am Webstuhl gearbeitet sind, theils als 
Blattfiguren (tabulae) zu je zweien auf den Achseln und am untern 
Theil der Tunica vorn und rückwärts aufgenäht erscheinen. Auch 
dieses Gewandstück ist in der Magengegend verdichtet (s. Anm. zu 
Nr. 149). 
Eine Schätzung der Gebeinüberreste ergab, dass diese Kleidungsstücke einem 
halbiahrigenlKinde angehört haben. 
194. Wohl erhaltene Kindertunica. Dieselbe besteht aus Leinenzeug. das 
195. 
mittelst horizontal eingewebten verschiedenfarbigen dünnen Woll- 
streifen (gleich wie an den gefütterten Stoffen, s. Nr. 92) dessinirt 
erscheint. Der Schnitt ist geschweift, der Saum an den Nähten ge- 
schlitzt und die kurzen Aermeln sind angesetzt, Diese, sowie der 
Halsausschnitt (zu dessen Schliessung an der linken Seite Knopf und 
Schlingen dienten) sind benäht mit Wollborten in weiss überschos- 
senen Mustern auf blauem Grunde. Der untere Theil der Tunica 
zeigt sowohl auf der vorderen wie auf der rückwärtigen Seite je 
zwei prächtige Gobelin-Blattfigtiren als Modezier aufgenäht (Vgl. 
Nr. 71-72). 
Feiner, mit Uni-Dessins carrirter Leinenstolf, welcher zwischen den- 
selben in combinirter Arbeit Gobelinornamente (unbekannter Be- 
deutung) aufweist. 
196-197. Zwei stilistisch wie technisch vorzüglich ausgeführte purpur- 
198. 
19g. 
farbige Gobelinborten. 
Bruchstück einer zweigetheilten Gobelinborte. Im Mittelstreifen Mi- 
(leih-Linien (s. Anm. zu Nr. 121-122). Sorgfältige Arbeit. 
Bruchstück eines weissen Gobelin-Orbiculus (Modeabzeichen). Der- 
selbe enthält ein Gazellen-Tableau: die stilisirten, in Hüchtigem
	        
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