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bedrahten Bau- und Kunstgewerbe dringend geboten ist und dass die Kammer die Mittel
hiezu erblickt: in der Gewährung einer mehr als zwölfjährigen Steuerfreiheit für die ganze
Stadt Wien, die Errichtung eines städtischen Hypothekar-lnstitutes, in der Einbeziehung
der Donaustedt in das Verkehrsnetz der Stadtbahn, der Auflassung der Linienwalle,
der Lösung der Verzehrungssteuerfrage und endlich in der Regulirung der inneren Stadt
auf Grund eines Baulinienplanes und mit Hilfe eines Expropriations-Gesetzes.
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- Ein Organ der Handelskammern. Die Secretäre der österreichischen
Handels- und Gewerbekammern haben beschlossen, ein Central-Organ für die Handels-
und Gewerbekammern Oesteireich-Ungarns zu schaffen zum Zwecke einer besseren Ver-
standigung über die gemeinsamen Interessen und der eifrigeren Vertretung derselben,
Dieses Organ ist nunmehr unter dem Titel -Die Kammer: erschienen. Die neue
Zeitung soll wöchentlich einmal und zwar jeden Samstag erscheinen. Herausgeber ist
Herr Professor Dr. Karl Rausch. Der Probenummer liegt ein von den Kammersecre-
raren Dr. Hallwich (Reichenberg). Dr. v. Stephani (Brünn), Dr. v. Szvetenay (Pest) und
Dr. Zapf (Wien) unterzeichnetes Memorandum bei, welches den Zweck und die Tendenz
des neuen Organs eingehend bespricht. Es wird betont, dass die Verständigung der Kam-
mern bishcr schwerfallig war, dass die Actionen der Handelskammern in ihrer vollen
Ausdehnung nicht genügend und allgemein bekannt werden, trotzdem dieselben für ge-
wisse Zweige der Handels- und Gewerbewelt von unmittelbar praktischem Interesse
wären, und es wird endlich auf die den analogen Bedürfnissen dienenden ausländischen
Handelskammer-Organe hingCWiBSCn, Unter dem Titel wDer Consul- bringt das neue
Organ eine Beila ge, welche sich mit den Export- und lmportverhaltnissen, namentlich
in Bezug auf den Orient, beschäftigt.
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- Der XXi. Band der -Berichte und Mittheilungen des Alterthumsvereines zu
Wien: (Wien, in Commission der Buchhandlung Carl Gerold's Sohn, 188:, gr. 4") bringt
eine Reihe interessanter Aufsätze, unter denen jene von Carl Lind, Prof. A. Hauser
und Baron Suclten besonders hervorzuheben sind. Prof. Hauser gibt einen eingehenden,
mit Illustrationen versehenen Bericht über die Dreifaltigkeitssaule am Graben und ihre
Restauration, Baron E. Sacken einen Bericht über die Althan'schen Grabmaler in der
Kirche zu Murstetten, welche aus dem Atelier Alex. Colins hervorgegangen sind.
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- Soeben ist in Graz im Verlage Leykam erschienen: -Steirisches Künstler-
Lexicon von Prof. Joh. Wastlerc, X97 5.. 8. Diese Arbeit. welche der Verfasser be-
scheiden einen Versuch nennt, ist ein sehr verdienstvolles Unternehmen. Als -steirische
Künstler- werden jene bezeichnet, welche entweder durch Geburt oder durch längere
Thatiglteit im Lande auf diesen Namen Anspruch erheben können. Das Lexicon ist als
Beitrag zur Geschichte der deutschen Kunst von hohem Interesse; die Ausstattung des
Buches ist eine sehr gute.
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- H. Otte's xHandbuch der kirchlichen Kunst-Archäologie- erscheint jetzt in
Leipzig bei T. O. Weigel in fünfter Auflage, in Verbindung mit Otte bearbeitet von
Ernst Wernike, Pfarrer in Coburg.
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
(PBrSODBIDSOhTIOhTh) Custos Dr. Franz Wickhoff ist von seiner
sechsmonatlichen Studienreise aus ltalien zurückgekehrt. Dr. Frimmel,
welcher an dessen Stelle in der Zwischenzeit als Custos fungirt hatte,
scheidet nun wieder aus dem Verbande des Museums und gedenkt gleich-
falls eine längere Studienreise nach Oberitalien anzutreten.
(Besuch den Iuseums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Mai von 15.481, die Biblolhek von 1394 Personen besucht-