ausgesprochenen geistigen Physiognomie. Er gehörte als coresspondirendes Mitglied dem
Oesterr. Museum und der k. k. Centrnlcommission an und war von Sr. Majestät dem
Kaiser und dem Papste ausgezeichnet worden. R. v. E. (Wr. Ztg).
Josß Sühimnßnn, der durch fast lO Jahre die Direction des Saizburger Museums
geführt hat, ist vor kurzem in München gestorben. Geboren 1822 zu Luzern, widmete
er sich der Landschaftsmalerei und wurde nach dem Tode des kunstverständigen Gründers
des Salzburger Museums, Herrn Suess, zur Leitung dieses Institutes berufen. Er war
ein enthusiastischer Kunstsammler. Ein Theil seiner Sammlungen gierig in den Besitz
Hans Makart's über.
(Das Hamburger Museum üir Kunst und Gewerbe.) Unter
den jüngeren deutschen Museen, welche sich die Hebung des Geschmackes
im Gewerbe zur Aufgabe machen, nimmt das obengenannte einen ersten
Rang ein. In der kurzen Zeit von fünf Jahren hat es der Director dieser
Anstalt, Dr. Justus Brinkmann, verstanden, sie zu einem Mittelpunkte
kunstgewerblichen Lebens für Hamburg und die benachbarten nieder-
deutschen Gebiete umzugestalten. Dr. Justus Brinkmann ist den Kreisen
des Oesterr. Museums kein Neuling. Jahrelang hat er sich in Wien dem
Studium der Kunst und Kunstgewerbe gewidmet und an den Arbeiten
des Museums, sowohl den praktischen als den wissenschaftlichen, betheiligt.
In die Zeit seines Wiener Aufenthaltes fällt die Abhandlung über Cellini.
Die Aufstellung der antiken Glasfragmente im Saale III des Oesterr. Mu-
seums stammt von ihm her. Er hat es in Hamburg für seine Lebens-
aufgabe angesehen. die Grundsätze, welche das Oesterr. Museum leiten,
durchzuführen und dieselben den Verhältnissen Hamburgs anzupassen.
Für uns war daher der soeben veröEentlichte Bericht "Ueber die Ent-
wicklung des Hamburger Museums seit der Erölfnung der Anstalt am
25. September 1877 bis zum 25. September 188a doppelt interessant,
nicht nur, weil wir durch denselben eine vollständige Einsicht über die
Tbätigkeit Brinkmann's in Hamburg erhalten, sondern auch, weil letzterer
Anlass nimmt, sich eingehend über die Gesichtspunkte auszusprechen, von
welchen er bei der Leitung der Anstalt ausgegangen ist. R. v. E.
Der Kunstgewerbo-Vareln in Pfonaheim hat Ende Janner d. J. ein Preis-Aus-
schreiben an die Künstler Deutschland's und Oesterreich's ergehen lassen, um Entwürfe zu
einem Mitglieder-Diplom, einem Rechnungskopf und zu einer Adressltarte, beides für eine
Goldwanrenfubrik, zu erlangen. (Siehe Nr. 2:0 der -Mittheil.-r Am 1x. April trat das
Preisgericht bestehend aus den Herren Director Gotz und Prof. Hammer von Karls-
ruhe, Director Waag und zwei Vorstandsmitgliedern, zusammen. Das Concurrenz-Aus-
schreiben führte Entwürfe von allen Seiten herbei. Auf das Mitgliederdiplom kommen
25, die Adresskarte 22 und den Rechnungskopf ll Arbeiten, die zum Theil als recht
gute Leistungen zu bezeichnen sind. Preise waren zu vergeben: 100 Mk. für das Diplom
und je 50 Mk. für den Rechnungskopf und Adressltarte, gestiftet von zwei Mitgliedern
des Vereins. Zu einer Pramiierung unter den Entwürfen für Mitglieder-Diplome konnte
sich das Preisgericht nicht entschließen, weil kein Entwurf in Bezug auf seinen kunst-
lerischen Werth den gehegten Erwartungen entsprach und zugleich die für die Darstel-
lungsweise gestellten Bedingungen erfüllte. Unter drei in engere Concurrenz gezogenen
Entwürfen zu Adresskarten wurde die Arbeit des Herrn Josef Hoermann in München
als bester Entwurf prämiirt, während bei den Rechnungskopfen unter vier zur engeren
Wahl gelangten Arbeiten jene des Herrn M ül ler- N0 ether in Dresden zur Ausführung
bestimmt wurde.
(Ausstellung In Nizza.) In dieser Stadt wird eine internationale Ausstellung für
Landwirthsehaft, Industrie und Kunst vorbereitet, deren Erolfnung für den t. December 1883
und deren Schluss mit t. Mai t884 in Aussicht genommen ist. Der Anmeldungstermin
für Aussteller des europäischen Continents, schließt mit 15. Juni 1883.
Selbstverlag du k. k. Oenerr. Mulcumn Er Kunst und Industrie.
Iunidnchnl w. um omw- am. u. Wim.