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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 213)

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Wenn das Oesterr. Museum behaupten darf, dass seine Bemühungen 
die historische Bronze-Anstellung möglichst reichhaltig zu gestalten, von 
gutem Erfolge begleitet waren, so verdankt es denselben nicht in letzter 
Linie dem bereitwilligen Entgegenkommen von Seite der öffentlichen Samm- 
lungen, Anstalten und Vereine in den verschiedenen Kronländern der 
Monarchie. Gegen hundert_Nummern, darunter Unica ersten Ranges, stam- 
men aus solchem Besitze und obwohl der Ausstellungs-Katalog auf die 
Betheiligung dieser Institute mehrfach hinweist und in der Einleitung den 
Dank gegen dieselben ausspricht, gebührt ihnen noch ganz speciclle An- 
erkennung. S0 hat namentlich die prächtige Sammlung von Bronze-Gegen- 
ständen, welche das Kunstgewerbe-Museum in Pest hieher gesendet 
hat, allgemeine Bewunderung erregt. Unter diesen sind die Bronzen des 
XVI. Jahrhunderts, italienischer Herkunft, die Kaminständer und die Her- 
kulesbüste für die Ausstellung von ganz besonderem Werthe, während die 
reiche Sammlung chinesischer und japanischer Bronzen die ostasiatische 
Gruppe in willkommener Weise ergänzt. Der Geschichtsverein in 
Klagenfurt dagegen hat nicht allein die Sammlung prähistorischer Bron- 
zen bereichert und namentlich in dem Bruchstücke einer getriebenen Blech- 
platte mit etruskischen Schriftzügen und einer römischen Scheibenflbel mit 
außergerwöhnlich gut erhaltener Emailirung höchst interessante Stücke 
geliefert, sondern auch zurVervollständigung der Gruppe des Mittelalters und 
der Renaissance beigetragen. - In gleich anerkennender Weise muss der 
Universitäts-Bibliothek und der Sternwarte in Krakau gedacht 
werden, welchen Instituten das Museum nebstAnderem den schönen Himmels- 
globus von 1480 und zwei treGliche Portrait-Büsten aus dem XVIII. Jahr- 
hundert verdankt. - Das Kunstgewerbe-Museum in Znaim hat 
zwar nur einen Gegenstand zur Ausstellung geschickt, aber wir würden 
nur ungern auf das schön ornarnentirte Klosterweinmass mit dem Wappen 
des aufgehobenen Prämonstratenser-Stiftes Klosterbruck und der Jahres- 
zahl 1497 verzichtet haben. - Ebenso bilden die Gegenstände aus dem 
Vorarlberger Landes-Museum in Bregenz, darunter besonders 
die Messingschüssel im gothischen Style, eine schätzenswerthe Bereicherung 
der betrelfenden Gruppen. w Ein Unicum ersten Ranges ist uns aber aus 
dem Museum zu Laibach zugekommen, in der zu Watsch gefundenen 
Situla mit Figuralen Darstellungen. derenCharakter nun allgemein als etrus- 
kisch bezeichnet wird. - Verdankt somit unser Museum bei einer ganz 
speciellen Veranlassung ähnlichen Anstalten der Monarchie einen Theil 
seines Erfolges, so erfüllt es mit Freude die angenehme Pflicht des Dankes 
für diese Unterstützung und Anerkennung der gemeinsamen Ziele und 
Interessen. 
Die V orlesungen im Anschlüsse an die historische Bronze-Ausstel- 
lung haben Donnerstag den ro. Mai mit einem Vortrage des I-Ierrn Grafen 
Wurmbrand über rDie Bedeutung der Bronzen, der Formengebung und
	        
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