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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 227)

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Mit dieser Methode scheint also die bedeutendste, die richtige Art 
des Combinirens gegeben zu sein. 
Wenn schon im Vorigen wiederholt bemerkt wurde, dass Praxis 
und Theorie, Kunst und Kunstschulung stets Hand in Hand gehen, so 
mag es doch vielleicht beschwerlich und lästig erscheinen, von einem 
Ausblick auf die große Kunst wieder in die beschränkte enge Schulstube 
zurückzukehren; es dürfte aber doch besser sein, vom großen Ganzen her 
sich Rath zu erholen, um im Kleinen das Richtige zu treffen, statt um- 
gekehrt mit kleinen unzulänglichen Mittelchen Großes wirken zu wollen. 
Nach Verwerfung zahlreicher Methoden wäre wenigstens theoretisch 
die richtige gefunden. 
Es fragt sich nur, 0b sie in der Schule überhaupt und bis zu welcher 
Stufe hinab sie mit Nutzen verwendbar ist. Gerade diese Methode des 
Variantenbildens ist aber in unseren Schulen auch schon nicht mehr 
unbekannt und gewiss mit berechtigter Befriedigung können wir con- 
statiren, dass es gerade jüngere Kräfte der Wiener Architektenschule 
sind, welche an unseren größeren Bau- und Kunstgewerbeschulen in 
diesem Sinne vorgehen. Nur systematisch durchgebildet und allgemein 
erkannt ist die Sache noch nicht. 
Dafür einzutreten ist denn auch der Zweck dieser Zeilen. 
Ein geschlossenes System für den gesammten Zeichenunterricht durch 
alle Stufen unter Zuhilfenahme des Entwerfens oder von Compositions- 
aufgaben vorzuführen, ist derzeit noch verfrüht wegen zu geringer prak- 
tischer Erfahrung. 
(Schluss folgt.) 
Das mährische Gewerbemuseum. 
Rückblick nach lOjährigem Bestande. 
(Seine bisherigen Leistungen, seine weiteren Aufgaben und die ihm zur Verfügung 
stehenden, sowie in Zukunft nöthigen Mittel.) ' 
Wie bekannt, hat Mähren ein Gewerbemuseum, weiches, zumeist 
aus privaten Mitteln erbaut und ausgestattet, seit seinem zehnjährigen 
Bestande bei tüchtiger und rlihriger Leitung nicht nur im Lande, sondern 
selbst über Oesterreichs Grenzen hinaus sich eines guten Rufes erfreut 
und daher auch vielfach als Muster hingestellt erscheint, was um so erfreu- 
licher ist, als das mährische Gewerbemuseum nur über sehr bescheidene 
Mittel verfügt. 
Schon das Museumsgebäude konnte der sehr beschränkten Mittel 
wegen nur in der halben, wie geplanten und sich als nothwendig heraus- 
stellenden Ausdehnung gebaut werden '); dazu hat der mährische Landtag 
') Siehe die Baubeschreibung in unserer Nummer zu.
	        
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