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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 227)

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gewesenen Minimum erhöhen, undzwar wie z. B. Beilage I. zeigt, von 
13.650 H. auf 33.650 H. 
Aus all' diesen Ursachen also und vornehmlich gestützt auf die 
bisherigen Erfolge des Museums, d. i. auf die thatsächlich immer größer 
werdende Inanspruchnahme desselben, welche selbstredend auf das drin- 
gende Bedürfniss einer solchen Institution im Lande Mähren hinweist. 
erlaubt sich das Curatorium an alle Mährer, insbesondere aber an 
alle maßgebenden Factoren die Bitte zu richten, dem rnährischen Gea 
werbemuseurn im Hinblick auf seine Wirksamkeit als ein Landesinstitut 
und auf seine vielfache, im Interesse des Gewerbestandes des engeren 
Vaterlandes allenthalben entwickelte Thätigkeit nach dem Muster anderer 
Länder constante und hohe Jahressubventionen zuwenden zu 
wollen. 
Das Budget des mähr. Gewerbemuseums müsste und muss somit 
nach dem früheren gegen den heurigen Iahresaufwand mehr als ver- 
doppelt werden; selbst dann würde es erst über eine mit den meisten 
gleichen Instituten ähnlich große Dotation verfügen, Beweis also, dass die 
heutigen Mittel absolut unzulänglich sind. 
Die sub XIII., XIV., XV., XVI. und XVII. folgenden Uebersichts- 
tabellen oder Daten anderer Museen mögen noch zur weiteren Illustration 
der Billigkeit und Nothwendigkeit der Forderungen unseres vaterländischen 
Museums bezüglich der Einzelnpositionen des sub Tabelle I. beigefügten 
Normalbudgets dienen. 
Um einzelne detaillirte Nachweise zu erbringen, möge hier z. B. ein 
Hinweis auf das nordböhmische Gewerbemuseum in Reichenberg erlaubt 
sein. Dieses Museum, im nördlichen Theil Böhmens gelegen und nur 
für diesen Theil des Landes bestimmt, in welchem zumeist Textilindustrie 
vorherrscht, stellt an den böhmischen Landtag das wohlherechtigte An- 
suchen einer jährlichen Subvention von 10.000 H. und verfügt gleichwohl 
über weit größere Mittel als unser für ganz Mähren, also als ein Landes! 
institut wirkendes mährisches Gewerbemuseum. 
Von Seite des hohen Ministeriums, der Reichenberger Sparcasse, der 
Stadt Reichenberg und der dortigen Handelskammer stehen dem nord- 
böhmischen Museum allein schon 10.000 H. zur Verfügung, während das 
mähr. Gewerbemuseum seitens der gleichen Factoren bisher nur mit 
3000 H. subventionirt ist. Das Reichenberger Museum, welches darum 
beglückwünscht, nicht beneidet werden soll, konnte im Jahre 1883 und 
1884, also in zwei Jahren für fast 30.000 H. mustergiltige Objecte aus 
Frankreich, England und Deutschland holen, während dem mähr. Gewerbe- 
museum in der gleichen Zeit und zum gleichen Zwecke nicht einmal 
2000 H. zur Verfügung standen, so dass dasselbe trotz seines zehnjährigen 
Bestandes als Werth seiner Sammlungen erst 25.000 H. aufzuweisen in 
der Lage ist. Bedenkt man, dass das Reichenberger Museum im Monate 
Februar von nur 500, das mähr. Gewerbemuseum aber von 3639 (im
	        
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