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- A. R. v. Steiuhuusefs Buch: nüeber Kirchenbau in Slllbllfgu, ist
soeben in Salzburg bei Heinrich Dieter in zvveiterkuflage erschienen. Es ist aus den
Vorträgen, welche der Verfasser in den Jahren 1380-82 in der Gesellschaft für Salz1
burger Landeskunde gehalten hat, hervorgegangen und enthält nicht bloß die Kirchen-
bauten der Stadt, sondern auch des Landes Salzburg. Hofrath Steinhauser, bekannt als
gründlicher Kenner Snlzburgs, hut auf eine Reihe dnrtiger Kirchenbeuten lufmerksam
gemacht, die bisher wenig bekannt waren. Das Buch ist Allen, welche Salzburg besuchen,
bestens zu empfehlen. Wenn, wie zu erwarten ist, bald eine dritte Auflage erscheinen
wird, so sollte der Verleger es nicht versäumen, das Buch mit einfachen Illustrationen
auszustatten.
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- (R. Adamfs Kunsthistorische Schriften.) Der Architekt Dr. Rudalf
Adamy hat soeben zwei reich illustrirte Bücher verößentlicht: vEinführung in die
antike Kunstgeschichtew, mit x23 Illustrationen versehen, und nArchiteklonik
der nltchristlichen Zeitc mit 11.6 Illustrationen. Beide Bücher empfehlen sich durch
ihre klare und populäre Darstellung gleichmäßig für Lehrer und Kunstjünger.
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- Das allen Kunstforschern bekannte Qucllenwerk: tNotizie d'ope,re di Di-
segnoa von lacopo Morelli ist in zweiter revidirter und vermehrter Auflage, von
Gustav Frizzoni herausgegeben, erschienen (Bologna 1884).
Kennern: MITTHEILUNGEN.
(OOSIZOTI. Museum.) Die Ferstel-Ausstellung wurde am 15. v. M.
geschlossen; hierauf kamen in dem Saale IX wieder die Theodor Grat?
schen Funde von Aegypten zur Ausstellung.
- Neu ausgestellt: Colleetion von 130 Stück älteren Stickereien aus Bosnien
und den unteren Donaulandern, gesammelt und Eigenthum von Herrn Romain Ritten
von Korwin-Szymanuwski in Sarajevo; - Radirungen von William Unger bnacll
Gemälden in in der Belvedere-Galerie.
(Besuch des Ilusßnms.) bieSarnmlungen des Museums wurden im Monate
August von 9464, die Bibliothek von 1308 Personen besucht.
(Industrie- und Gewerbe-Ausstellung in Krems.) Diese Aus:
stellung, welche vom 2. bis 18. August stattfand, hat zwar in erster
Linie die Interessen der Landbevölkerung berücksichtigt und daher der
Abtheilung für Ackergeräthe und landwirthschaftiiche Maschinen den wei1
testen Spielraum gegeben, sich aber auch der Kunstindustrie nicht gana
ferne gehalten. Es kann nicht verschwiegen werden, dass in dieser Ab:
theilung bei etwas mehr Umsicht, Sachkenntniss und Systematik Besserts
hätte zu Stande kommen können; nichtsdestoweniger waren fast sämmt-
liche Gebiete der Kunstindustrie durch einzelne gute Beispiele vertreten,
und 1eichnete sich speciell die Ausstellung von Krems und Umgebung
durch einige gute Hafnerarbeiten, präcise Steinrnetzarbeitcn, einige bessere,
wenn auch nicht ganz tadellose Holzschnitzereien und relativ anerken-
nenswerthe Leistungen auf dem Gebiete der Biiouteric und Goldschmiede
waaren aus. -'
(Ausstellung von Grabmonumenten im Wiener Khnstlerhause.) Eine Depu-
tation der Wiener Künstlergenossenschaft hat kürzlich dem Unterrichtsminister, dem Fürst-
erzbischof und den: Bürgermeister ein Memorandum, betreHend die Ausstellung von
Grabmonumenten im Knnstlerhause, überreicht. Diese Ausstellung soll vom 15. October
bis I5. November d. J. stattünden und umfasst folgende Gruppen: I. Vorchristliche
Zeit; U. Grabmale des Mohammedanismus; lll. Fruhchristliehe Zeit; lV. Mittelalter und
Renaissancezeit; V. Barockzeit und Vl. Moderne Zeit. Die Anmeldung von Werken zur
Ausstellung hat umgehend und die Einsendung derselben bis längstens 1. Otccber zu
erful en. - Von Seiten des Unterrichtsministers wurde den Absichten der Künstler-
scha , eine Reform des Graberschrnuckes anzubahnen, die müglichste Förderung in Aus-
sicht gestellt, ebenso von Seiten des Gemeinderaths-Präsidiums. Auch das Oesterr.
Museum wird sich in entsprechender Weise an dieser Ausstellung betheiligen. Ueber