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Es ist dies ein treflliches Beispiel dafür, wie leicht es ist, das
schöne Ansehen einer Metalloberfläche zu erhalten, wenn man durch
Reinlichkeit den schädlichen Einfluss des Staubes und Schmutzes fern-
hält, und die Zukunft wird beweisen, dass die Patinabildung dadurch
zwar vielleicht verlangsamt, aber gewiss nicht in nachtheiligern Sinne
beeinflusst wird.
Betrachten wir die Natur der Verunreinigungen, also diejenigen
Stoffe, die das bilden, was man als nSchmutzq bezeichnet, so könnte
zunächst die Frage aufgeworfen werden, warum Dinge, die man nicht
reinigt, überhaupt schmutzig werden, und zwar selbst dann, wenn sie
sich in dem abgeschlossenen Raume einer Stube befinden. Die Gegenwart
evon in der Luft überall suspendirten Theilen fester Stoffe (Staub) gibt
auf diese Frage wohl eine Antwort, welche jedoch die Sache nur zum
Theile erklärt.
Staub ist zwar so allgemein in der Luft verbreitet, dass es äußerst
schwierig ist und nur durch ganz besondere Processe, wie z. B. durch
Glühhitze, gelingt, eine wirklich staubfreie Atmosphäre herzustellen,
allein warum haftet der Staub an gewissen Obiecten fest und warurn
lässt er sich nicht wieder vollständig wegfegen oder vielleicht sogar
wegblasen?
Dies hängt einerseits mit der Natur des Staubes zusammen, wird
aber auch durch andere Umstände bedingt.
Die Natur des Staubes ist an verschiedenen Orten und zu ver-
schiedenen Zeiten variabel; auch an ein und demselben Orte kann zwi-
schen Straßenstaub und Staub innerhalb der Wohnräume ein großer
Unterschied herrschen.
So fand Dr. Emmerich im Staube, den er von den Büchern in
einem Auctionslocale Leipzigs gesammelt hatte, 51 'z Proc. von organischen
Stoffen, die 3Proc. Stickstofl" enthielten und gleichzeitig fand er irn Straßen-
staube, der in nächster Nähe dieses Ortes gesammelt war, nur 7'9 Proc.
von tProc. Stickstoff haltenden organischen Körpern.
Der erstgenannte Staub besitzt daher eine weit größere Menge von
zersetzlichen oder fäulnissfähigen Stoffen, welche durch ihre chemische
Veränderung die Bildung klebriger Körper bedingen können, die dann
die Ursache des Festhaftens weiterer Staubrnengen, also der Entstehung
von Schmutzschichten sind.
Aber auch abgesehen davon, muss bemerkt werden, dass in der
Luft, namentlich in geschlossenen Räumen, oft flüchtige, sogar wirklich
gasförmige (dampfförmige) organische Körper vorhanden sind, die sich
theils durch Flächenanziehung, theils mit der Feuchtigkeit auf den ver-
schiedenen Objecten condensiren und das spätere Anhaften von Staub
veranlassen können.
Auf diese Weise kann sich eine dünne Schicht bilden, die zum
Herd für Zersetzungsprocesse wird, welche den sogenannten ndumpfenu