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(Hlihrisuhes Gewerbamnsenm in Bflilm.) DenMittheilungen dieses Institutes
(t8B5 Nr. 39) entnehmen wir folgende interessante Daten. Die gruppenweise Zusammen-
stellung der kunstgewerblichen Sammlungen des Mahrischen Gewerhemuseums ergibt
folgendes Resultat: Arbeiten in edlen Metallen und Bronze 119 Stücke; Arbeiten in un-
edlem Metall und Galvano's 349 St.; Gegenstände in Elfenbein, Horn, Schildpatt 43 St.;
Arbeiten in Stein 145 St.; Erzeugnisse der Keramik 1059 St.; Glastecbnik und Glas-
malerei 516 St.; Erzeugnisse in Holz 142 St.; Textilarbeiten 952 Nummern, von welchen
manche ganze Collectionen bezeichnen; Papier-, Leder- und Buchbinderarbeiten 17g St.;
Schrift, Druck und graphische Künste 24 St.; Abgüsse in Gyps und Wachs 602 St.;
Flechtarbeiten 36 St.; Emailarbeiten 15 St. -- Nach Zeit oder Provenienz geordnet ergibt
sich exclusive der Textilaammlung. die europäische Stoffe vom Mittelalter bis zur Gegen-
wart, sowie persische, indische, chinesis:he und japanische StoEe umfasst, folgende
Uebersicht; Prahistnrisches 14 St.; Alterthum 5 St.; Mittelalter 30 St.; 16. Jahrh. 80 St.;
I7. Jahrh. x44. St.; 18.lahrb. 345 St.; 19. Jahr . 1590 St.; Gypsabgüsse 632 St.; Gal-
vano's 21. St.; Persien und Indien 36 St.; China 111 St.: diverser Herkunft 215 Stücke.
Der Werth dieser Sammlungen betragt nahezu H. 30.000
Das nordbohmisohe Gawerbemnaenm ln Raiohanberg hat kürzlich eine
ebenso interessante als umfangreiche Sammlung alter prächtiger Kunstschmiedearbeiten
erworben, welche ein dortiger Privatmann nach langem, rnühevollem Sammeln im In-
und Auslande zusammengebracht und dem Museum zum Selbstkostenpreis überlassen hat.
(Errichtung eines kirchlichen Dlboesan-Mnsenma in Wien.) Es wird beab-
sichtigt, in Wien ein kirchliches Diocesan-Museum zu gründen; dasselbe soll die Be-
stimmung haben, Gegenstände, die in Kirchen der Diöcese aus irgend einem Grunde
außer Gebrauch gesetzt wurden, zu Musealobjecten zu machen.
(Gewerbliche Faohaohnla für Gold-, Silbsr- und Jnwelanarbaiter und
Graveure in Wien.) Wir entnehmen dem soeben veroifentlichten Jahresberichte dieser
Schule, dass dieselbe im abgelaufenen Jahre einen Zuwachs an Unterrichtsstunden er-
fahren hat und von 135 Schülern besucht war, von welchen 110 bis zum Schlusse den
Unterricht frequentirten. Auch in diesem Jahre hat die Anstalt besonders verdiente
Schüler mit Prämien ausgezeichnet und gelangten deren sieben zur Vertheilung.
iK. k. Faohsohnle und gewerbliche Fortbildnngsschule für Holzindustrie
in Ohrudim.) Dem eben erschienenen Jahresberichte pro 1884,85 dieser Anstalt ent-
nehmen wir, dass dieselbe im abgelaufenen Schuljahre von 228 Schülern, darunter r64
der Fortbildungsschule, besucht war. Der oKene Zeichen- und Modellirsaal hatte 13 Be-
sucher aufzuweisen. An allen Abtheilungen der Schule zeigte sich eine bedeutend ge-
steigerte Frequenz im Vergleich zum Vorjahre, und ist auch der directe Einfiuss der
Fachschule auf das locale Gewerbe unverkennbar. Der Lehrkörper der Schule wurde
in diesem Jahre um drei Mitglieder vermehrt, so dass derselbe jetzt aus u Lehrkräften
und 4 Werkmeistern besteht.
(Weba- und Faohzeiohenaohnla inReiohenbarg.) Aus dem eben erschienenen
sechsten Jahresberichte dieser Anstalt entnehmen wir, dass dieselbe im abgelaufenen
Schuljahre von 160 Schülern (Abendcurse und Hnspitanten mitgerechnet) besucht war.
Den misslichen Verhältnissen in Bezug auf die Räumlichkeiten an der Schule soll in
nächster Zeit durch einen Neubau abgeholfen werden, und zwar ist ein zweistöckiges
Schulgebaude, ein einstöckigcs Gebäude für die Handweberei und ein Shedsaal für
mechanische Weberei, nebst Kessel- und Maschinenbaus proiectirt. Der Leiter der Schule,
Prof. K. Mikolaschek, hat im Auftrage des h. k. k. Ministeriums während der letzten
Ferien acht der hervorragcndsten Webeschulen und Etablissements für Textilindustrie
in Deutschland besucht.
(Bayrische Gewerbexnnaenm in Niilnbßtg.) Trotz der umfangreichen Vor-
arbeiten zur Internationalen Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen hat das Bay-
rische Gewerbemuseum," wie wir dem eben erschienenen Jahresberichte pro 1885 ent-
nehmen, seine innere und äußere Thltigkeit ungestört entfaltet. Die Mustersammlung
zahlte am Schlusse des Jahres 1884 6654 lnventarnutnmern mit ungefähr 15.100 Gegen-
ständen, und betragt der Werth der Sammlung mehr als eine halbe Million Mark. Einige
wesentliche Lücken konnten durch Ankäufe beseitigt werden. Von ganz besonderer Be-
deutung ist die Erwerbung einer Sammlung von 5c alten Metallgeta en aus Kaschmir
und eines getäfelten Zimmers aus dem 17. Jahrh. mit schöner Decke und prächtigem
Ofen. Die Vorbildersammlung und der Zeichensaal konnten im abgelaufenen Jahre durch
Erweiterung der Raume ihren Zweck einigermaßen vollständiger erfüllen als früher; die
Auftrage zur Anfertigung von Entwürfen von Seiten mehrerer Vereine, Fabriken etc.
mehrten sich in erfreulicher Weise. Die Bibliothek mit Lesezimmer wurde im Ganzen
von 3684 Besuchern benützt, gegen 3267 im Vorjahre. Der Bestand der Bibliothek
mehrte sich um 204 Nummern und ist im Ganzen bis auf 4:89 Nummern angewachsen,