Aisfelder Möbelfabrik
G. in. b. H.
Alsfeld (Oberhessen).
D=D=3
ie Firma Aisfelder Möbelfabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, hat ihren Hauptsitz in Alsfeld.
Der Geschäftsführer der Firma ist Herr Gustav Ramspeck II., der diese Stellung seit 1893
bekleidet.
Das Unternehmen wurde ursprünglich durch ein Hamburger Konsortium gegründet, welches
1890 eine Fabrik in Hamburg und eine in Alsfeld errichtete. Die Hamburger Fabrik ging als Möbelfabrik
ganz ein, während die Aisfelder 1893 von der Aisfelder Möbelfabrik, G. m. b. H., käuflich erworben wurde.
Unter ihrem Regime dehnte sich
die Fabrik bedeutend aus, so daß
1896 und 1900/01 große Erweite
rungsbauten und die Anschaffung
neuer Maschinen und Kessel-
Anlagen notwendig wurden, an
welche sich im Jahre 1910 ein
Kontor - Erweiterungsbau schloß.
Die Firma erzeugt als Spe
zialität alle Arten Möbel aus
massiv gebogenem Holze, beson
ders aber Stühle und Sitzmöbel.
Das Rundholz, welches sie auf
ihrem eignen Sägewerk verarbeitet,
bedeutenden Kapitalwert repräsentieren.
bezieht diese aus den umliegenden
hessischen und preußischen Wal
dungen.
Die Fabrik nennt ein Terrain
von 16 000 Quadratmetern ihr
eigen, das, von zahlreichen In
dustriebahnen durchzogen, zum
großen Teile bebaut oder sonst, wie
z. B. durch Holzlagerplätze, aus
genutzt ist. Letztere entsprechen
der Größe des Gesamtwerkes und
enthalten demgemäß gewaltige
Vorräte an Stämmen und an
geschnittenen Hölzern, die einen
Es kommen ausschließlich .Buchen“, das für gebogene Möbel
Fabrik in Angenrod.
bekanntlich bestgeeignete Holz, zur Verwendung. Das nach der Bahn zu belegene Hauptfabrikgebäude
macht mit seiner Frontlänge von 70 Metern und mit seinen drei fensterreichen Etagen, überragt von einem 40 Meter
hohen Schornstein, schon von außen einen imposanten Eindruck. Dieser wird aber noch erheblich gesteigert, wenn
man das Innere betritt und den
Werdegang eines Stuhles vom
rohen Holze an bis zur Ab
lieferungbetrachtet. Der Fabri
kationsprozeß beginnt in dem
eigenen Sägewerk der Fabrik,
welches für sich allein mit
seinen zwei Gattern, seinen
neun Kreissägen und seinen
zahlreichen anderen Maschinen
ein Großbetrieb ersten Ranges
ist. Hierbei soll gleich erwähnt
werden, daß die Fabrik über
eine Fülle von Maschinen ver-
die Schreinerei, die Schlosserei, die Schleiferei, da
verschiedenen Polierereien und da ist die Biegerei,
Fabrik in Alsfeld.
fügt, von welchen einzelne
wahre Wunderwerke der Me
chanik und zum Teil eigener
Konstruktion sind. Gleich in
dem Sägewerk z. B. fesseln die
Rundstabhobelmaschine und
die Fasson-Drehbänke mit
ihren erstaunlichen Deistungen
des konischen Rundhobelns
vierkantiger Stäbe unser Inter
esse; nicht minder das übrige
Maschinenmaterial, welches den
verschiedenen anderen Werk
stätten zugeteilt ist. Da ist
ist die Schrauberei und Raspelei, da sind die
alle diese Werkstätten mit ihren mannigfaltigen
Maschinen und maschinellen Einrichtungen, wie z. B. Bandsägen, Band-Schleifmaschinen, Schraubmaschinen, mit
den in ihren Deistungen geradezu wunderbaren Sitzbohrmaschinen und endlich mit den Biegemaschinen. Diese