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und Zeichnungan 11.32 f, zusammen 14.1.13 f. (Seit der Gründung des Museums
wurden für 311.167 f} Anklufe gemacht.) Dazu kommen die bedeutenden Geschenke,
wie z. B. die 1891 Stücke umfassende Schreibensche Sammlung von englischer Keramik,
Glas etc., eine Glockensammlung, Oelcopien von drei Tapeten Raifaels im Vatican, deren
Cartons verloren sind u. A. m. Die Bibliothek hatte in demselben Jahre einen Zuwachs
von 210a Banden und Heften, 2406 Originalzeichnungen von Ornamenten, Costümen etc.
679.9 Stichen etc., zzo1 Photographien, auch darunter zahlreiche Geschenke von ganzen
Sammlungen u. s. w. Die Besucherzahl in snmmtlichen Abtheilungen des Kensington-
Museums betrug 1885: 899.813 Personen. und es ist bemerkenswerth, dass auf die soge-
nannten bank holydays, die drei Montage, an welchen die Geschafte geschlossen, die
Sammlungen aber geotfnet sind, allein 56.810 Personen fallen. - Das Budget des British
Museum für das Rechnungsiahr 1886187 beläuft sich auf 126.638 f}, einschließlich
1850 f} Erlös für Publicationen. Die Gehalte der Beamten (450 bis 1zoo f) betragen
12.150 f, die Publicationen und Katalo e 7305, Erwerbungen 21.025, Bucheinbande
7997, Reproductionen von Kunstwerken o0 f]. B.
l
Japanische Vorbilder, herausgegeben von H. Dolmetsch. Stuttgart,
J. Hoffmann.
Hefte 3-5 dieses bereits angezeigten, nunmehr abgeschlossenen Sammelwerkes
enthalten Blatter mit Goldlackarbeiten, Pilanzenstudien, Schablonen für Tapeten etc.,
Seidenstickereien, Porzellanmalereien, Bronzen, Emaillen in (1-15 zusammen 5c) sorg-
fältigen, für den Zweck des XVerkes genügenden Nachbildungen. Den Zweck des Werkes
nämlich sehen wir darin, unser Kunstgewerbe zum Studium der japanischen Kunst anzu-
regen, nicht zum geistlosen Copiren einzelner Arbeiten. B.
l
Die Landschaft in der deutschen Kunst bis zum Tode Albrecht Dürefs.
Von Ludwig Kaemmerer. (IV. Heft der neuen Folge der nBeiträge
zur Kunstgeschichte-i.) Leipzig, Seemann, 1886. 8'. VlII und 107 S.
Mark z.
Die vorliegende Arbeit gibt eine erfreuliche und danltenswerthe Uebersicht über
das im Titel umgrenzte Gebiet. Namentlich von den Abschnitten, die das späte Mittel-
alter betreGen, sowie vorn Dürer-Capitel kann ausgesprochen werden, dass sie eine liebe-
volle Vertiefung des Autors in den Gegenstand seiner Abhandlung unzweifelhaft erkennen
lassen. Sein Buch ist gewiss als eine werthvolle Bereicherung der einschlägigen Literatur
zu bezeichnen, wenn man es, wie billig, als Promotionsschrift nicht mit demselben
strengen Maßstabe messen will, den man an reife Arbeiten eines bewahrten Forschers
legen würde. Mit Zuversicht mochte ich erwarten, dass Kaemmerer fortan den von ihm
gewählten, ebenso anziehenden als dankbaren Vorwurf im Auge behalten werde. Viel-
leicht dehnt er seine Studien auf eine Geschichte der gesammten Landschaftsmalerei
aus. Wenn im Folgenden einiger scheinbarer Tadel ausgesprochen wird, so müge dieser
demnach nicht so sehr als Bemlngelung des Gabotenen, sondern als Aufmunterung zu
größeren Arbeiten aufgenommen werden. Bezüglich der vom Autor benutzten Literatur
sind mir einige Lücken aufgefallen; sie betreEen hauptsächlich zwei Capitel in Piper's
sMythologie der christlichen Kunstc und Brücke's vBruchstücke aus der Theorie der
bildenden Künsten. ln den Jahrbüchern des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaft-
licher Kenntnisse)- Gndet sich ferner mancher beachtenswerthe Artikel, z. B. der von
Prof. Simony im Jahrgange 1875[76. Von Bedeutung war auch das, was Prof. A. v. Kerne:-
in der. Jahren 1879 und 1830 über die Pflanze als Motiv in der Kunst gelußert hat.
Aesthetixirend ist ein langer Artikel von F. W. B. vnn Ramdohr in der sZcitg. für die
elegante Weltl 1809, dann wieder ein Aufsatz in Fernow's nkomischen Studien: (11.,
S. 1 E); für Goethe's Anschauungen über den Gegenstand, die Kaelnmerer andeutungs-
weise beachtet hat, sind mehrere Stellen in Eckermanrf s nGesprichenr beachtenswerth.
Dagegen haben wir unter den benützten Vorarbeiten den Artikel von Ad. Rosenberg,
der die Entwickelung der Landschaftsmalerei ungeflhr da beginnen lasst, wo sie schon
fertig vor uns steht, mit geringem Vergnügen bemerkt. Kaemmerer holt übrigens viel
weiter aus als Rosenberg und mit Recht. Nach einem Güchtigen Blicke auf die antike
Landschaft spricht er von den einschlägigen Elementen in der altchristlichen Kunst und
verfolgt mit Geschick und Fleiß den vorgesteckten Weg bis in's 16. Jahrhundert. Die
landschaftlichen Gründe in der Wiener Genesis werden wohl ein wenig obenhin (S. 6)
abgethan, was sich aber aus dem Mangel guter Abbildungen entschuldigt. Bessere Be-
dingungen waren für Benützung du Evangeliencodex von Rossano gegeben, der mit Aus-
nahme der iüngst aufgefundenen Blatter (vergl. Revue de l'art chretien 1886 S. 149) in