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men gleichen, so dass bis zu einem gewissen Grade die natürliche Ent-
wicklung des Menschen in technischer und künstlerischer Richtung möglich
zu sein scheint, ohne eine Stammesverwandtschaft oder Gleichzeitigkeit
annehmen zu müssen.
Ausser der Anwendung bei der Fertigung der Thonwaaren kamen
die Knochenwerkzeuge gewiss auch bei den verschiedenen Flecht-, Webe-
und Lederarbeiten zur Geltung. In Robenhausen fanden sich vielfach
Mattenßechtereien aus Schilf und Bast. Die Weberarbeiten aber erregen
besonders unser Erstaunen. G. Pauer ist es gelungen, einen sehr ein-
fachen Webstuhl herzustellen, auf dem alle Webearbeiten, die man in
Robenhausen fand, verfertigt werden konnten, und welcher auch als
Urbild des altnordischen Webstuhles, wie ihn Worsee abbildet, gelten kann.
Auch die Drehung des Bastes zu Stricken, sowie die Verknüpfung des-
selben zu Maschen und Netzen wurde mehrfach angewendet. Zu den
durchbohrten Zähnen kommen in dieser Zeit auch noch kleine Ringelchen
von Bernstein, von weichen Gesteinsarten, ja selbst von Steinkohlen als
Schmuck hinzu.
(Schluss folgt.)
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
(vEntwürfe zu den Lehrplänen und Jnstruotionen für den
Zeiohenunterrieht an Vo1ks-, Gewerbe- und. Mittelsohulenww)
Unter diesem Titel ist soeben eine als Manuscript gedruckte Broschüre
erschienen, enthaltend die Lehrpläne und lnstructionen zur Regelung des
Zeichenunterrichtes an Volks-, Mittel- und Gewerbeschulen, welche im
Laufe dieses Winters von einer ad hoc vom Minister des Unterrichtes
eingesetzten Commission ausgearbeitet wurden: a) für Volksschulen, b) für
Bürgerschulen, c) für Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten, d) für
Realschulen, e) für Gewerbeschulen und f) für Gymnasien.
Die Intentionen der Commission bei Abfassung der Lehrpläne waren
in erster Linie dahin gerichtet, den Zeichenunterricht nach einer rationellen
Methode zu organisiren, ihn so anzuordnen, dass er den didaktischen und
pädagogischen Anforderungen der einzelnen Schulen entspricht; eine ge-
wisse Gleichförmigkeit in der Art und dem Umfang des Unterrichtes zu
erzielen, damit der Uebertritt von einer Schule in eine andere leicht
möglich ist.
Das Referat für jede einzelne Schule übernahmen Männer, welche
inmitten des Unterrichtes selbst stehen und welche langjährige Erfahrungen
auf dem Gebiete des Zeichenunterrichtes hinter sich haben, u. zw. die
Herren: Walser, Grandauer, Gernerth, Karg], Niedergesäss,
Riewel, Hofbauer, Rösler, Kaschl. Den Vorsitz führte Hofrath
v. Eitelberger, Mitglieder der Commission waren: DirectorWalser,
die Professoren Grandauer, Rössler, Hasslwander, Stork, Lauf-
berger, Landesschulinspector Dr. Krist und Domherr Stöger, k. Rath